Flussverlauf der Erlauf und der Donau bis zur Melkeinmündung

Die in folgender Verlaufsbeschreibung vergrößert und fett hervorgehobenen Verkehrsübergänge bzw. Passhöhen liegen innerhalb des Einzugsgebietes der Erlauf.

Die Erlauf (auch Große Erlauf) entspringt in Niederösterreich in den Ybbstaler Alpen im Grenzgebiet zur Steiermark an den Südhängen der Gemeindealpe (1.636 m) auf über 1.000 m Seehöhe. Nach ihrem Ursprung dreht sie in Ostrichtung und erreicht nach 2 km den die Ybbstaler Alpen von den Türnitzer Alpen trennenden Erlaufsee (828 m, früher auch Erlafsee, im Bild unten mit der Gemeindealpe), der von der Landesgrenze durchquert wird und von dessen in der Steiermark gelegenen Südufer eine Straße über einen kaum wahrnembaren und namenlosen am Westfuß des Bärenkogels gelegenen Sattel ins Tal des Ennszubringers Grünaubach führt.

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Die Erlauf verlässt den 58 ha großen und bis zu 38 m tiefen See an dessen Ostufer, und zwar sowohl als Landesgrenze zwischen Niederösterreich (linkes Ufer) und der Steiermark, als auch als Grenze zwischen den Ybbstaler Alpen und den Türnitzer Alpen (rechtes Ufer). Sie dreht sogleich in Nordrichtung und es mündet noch vor der 2 km flussabwärts am Ostfuß der durch Liftanlagen erschlossenen Gemeindealpe gelegenen Grenzortschaft Mitterbach (789 m, siehe Karte unten) von rechts der von der Talwasserscheide Mariazell (Übergang ins Ennsgebiet) kommende Habertheuergraben ein.

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Nach linkem Zufluss des Mitterbaches im Ortsgebiet von Mitterbach mündet 2 km weiter nördlich von rechts der die Landesgrenze Niederösterreich/Steiermark bildende Mühlgraben ein und die Erlauf tritt gänzlich nach Niederösterreich über, wo sie nach 2 km aufgestaut wird (783 m). In den Stauraum mündet von Norden der das Eseltal entwässernde Bach ein, von dessen Quellgebiet eine Straßenverbindung über den Josefsberg nach Wienerbruck führt.

Nach dem Erlaufstausee durchfließt die Erlauf ein canyonähnliches Tal, in dem ihr von links der die Ötschergräben entwässernde 9 km lange Ötscherbach zufließt, dessen nördlicher Zufluss Myra spektakulär über den Mirafall einmündet (siehe Bilder unten).

Bwag, CC BY-SA 3.0
Bwag, CC BY-SA 3.0
Flussverlauf des Ötscherbaches

Nur 300 m unterhalb der Ötscherbachmündung fließt beim Stierwaschboden (622 m) von rechts der 15 km lange Lassingbach zu, von dessen Talschluss eine Straße über die Pfarralm nach Ulreichsberg ins Quellgebiet der Salza und somit ins Einzugsgebiet der Enns führt und aus dessen Nebentälern Straßen über den Annaberg ins Traisental, über den Übergang Schüsseleck/Wastl am Wald nach Puchenstuben, über den Josefsberg ins oberste Erlauftal und über Reith zum Erlaufboden führen.

Die Erlauf durchfließt den schluchtartigen Hintere Tormäuer genannten Talabschnitt, nach dem ihr beim Erlaufboden (540 m) von rechts der 5 km lange Angerbach zufließt, durch dessen Tal eine Straße über Reith ins Tal des Lassingbaches führt.

Flussverlauf des Angerbaches

Danach passiert sie in Westrichtung drehend die am linken Ufer gelegene Ortschaft Trübenbach, die Talenge Toter Mann (im Bild unten) und die über dem rechten Ufer gelegene Ortschaft Brandgegend, nach der von rechts der Trefflingbach über den Trefflingfall einmündet (474 m), durch dessen Tal eine Straße hinauf nach Puchenstuben führt.

Herbert Ortner, CC BY-SA 3.0

Die Erlauf geht in den Vordere Tormäuer genannten Schluchtabschnitt über, an dessen Beginn von Süden der Nestelberggraben (im Bild unten in der Bildmitte; dahinter der Große Ötscher) einmündet, durch dessen Tal über die Passhöhe Raneck eine Straße nach Lackenhof und somit ins Ybbsgebiet führt. Diese Straße begleitet die Erlauf durch die Vordere Tormäuer, an deren Ende sie wieder in Nordrichtung dreht und in Urmannsau (393 m) von Westen der den Heindlgraben und den Käfergraben etwässernde Bach zufließt, aus dessen Tal eine Straße über die kleine Passhöhe Filzmooser Anhöhe nach Gaming führt.

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Die Erlauf erreicht 2 km weiter nördlich von Urmannsau die Ortschaft Kienberg (382 m), in der ihr von links der auch Neudecker Graben genannte Gamingbach zufließt, aus dessen Nebentälern Straßen über die Filzmooser Anhöhe nach Urmannsau, über den Grubberg und Pfaffenschlag nach Lunz am See ins Ybbsgebiet, sowie über die Altenreither Anhöhe ins Tal der Kleinen Erlauf und über den Kraxenberg nach Reinsberg führen.

Ab Kienberg von der Erlauftalstraße B 25 begleitet erreicht die Erlauf nach 7 km die Ortschaft Neubruck, wo ihr von Südosten die 5,7 km lange Jeßnitz (im Bild unten im Oberlauf bei Sankt Anton) zufließt (349 m), aus deren Tal Straßen über die Übergänge Kreuztanne und Schlagerboden ins Pielachtal -, und eine Stichstraße zum Schigebiet Hochbäreneck (950 m) führen.

Bwag, CC BY-SA 3.0 at

In der 4 km flussabwärts gelegenen Bezirkshauptstadt Scheibbs (339 m) zweigt eine dem Ginningbach aufwärts über Ginning ins östlich gelegene Melktal führende Straße ab, von der noch im Stadtgebiet eine Stichstraße abzweigt, die auf den Blassenstein (844 m, im Bild unten die dortige Aussichtsplatform Urlingerwarte), den „Hausberg“ von Scheibbs hinauf führt und dort endet.

RealSebix, CC BY-SA 3.0 at

In der 2 km unterhalb von Scheibbs gelegenen Ortschaft Saffen (317 m) mündet von Westen der Saffenbach ein, durch dessen Tal eine Straße zum Übergang Rothenberg führt.

In der weitere 4 km Erlauf-abwärts gelegenen Ortschaft Purgstall an der Erlauf (299 m, im Bild unten) mündet von Westen die Feichsen in die Erlauf, aus deren Tal Straßen über Rothenberg ins Saffenbachtal und über den Robitzboden ins Tal des Ewixenbaches führen. Von Osten mündet der vom Übergang (ins Melktal) Jochatsöd kommende Schluchtenbach ein.

© Marktgemeinde Purgstall/austria-forum.org

Nach linksseitigem Zufluss des Schaubaches, bei dessen Mündungsbereich in einem kleinen Wäldchen sich ein auch Russenfriedhof genannter Lagerfriedhof befindet, in dem Kriegsgefangene (hauptsächlich Russen) des Ersten Weltkrieges bestattet sind (im Bild unten), erreicht die Erlauf die Stadt Wieselburg, in der ihr von Westen die Kleine Erlauf zufließt.

© E. Hochher

Die Kleine Erlauf entspringt in Niederösterreich in den Ybbstaler Alpen südlich von Gresten am Nordabhang der Hochwiese (906 m) auf rund 800 m Seehöhe. Nach knapp 2 km erreicht beim Weiler Örtlmühl (508 m) eine vom Übergang Gadenweithöhe aus dem Ybbsgebiet kommende Straße ihr Tal und folgt ihrem Flusslauf abwärts. In diese mündet nach 3 km von links eine ebenfalls aus dem Ybbsgebiet über die Gangleithöhe kommende Straße ein.

Herzi Pinki, CC BY-SA 3.0; Kleine Erlauf in Gresten

Kurz danach mündet beim Weiler Zellhof (445 m) von Osten der Brettlbach in die Kleine Erlauf, durch dessen Tal eine Straße über die Altenreither Anhöhe ins Tal der Großen Erlauf führt.

In der 5 km weiter nördlich gelegenen Marktgemeinde Gresten (im Bild unten) quert die von Westen aus Ybbsitz über die Ybbsitzer Höhe und durchs Tal des Grestenbaches kommende Grestnerstraße B 22 das Tal der Kleinen Erlauf und verlässt es wieder am Übergang Weidach.

© http://www.gresten.gv.at

Unterhalb von Gresten mündet von links der Grestenbach in die Kleine Erlauf, an dessen Talschluss die ins Ybbs-Gebiet führende Ybbsitzer Höhe liegt.

Flussverlauf des Grestenbaches

Rund 6 km weiter flussabwärts mündet bei Randegg (366 m, im Bild unten) von Westen der Schliefaubach ein, aus dessen Tal Straßen über die Übergänge St. Leonhard am Wald und Hochkogel-Graswinkel ins Ybbstal führen.

Herzi Pinki, CC BY-SA 3.0

Die Kleine Erlauf passiert den Weiler Aumühle, bei dem von rechts der Mitterbergbach einmündet und die Ortschaft Perwarth (344 m) und es mündet noch vor der Ortschaft Wang von rechts der Ewixenbach ein, aus dessen Tal Straßen über die Übergänge Robitzboden ins Feichsental, Kraxenberg ins Pockaubachtal und Weidach nach Gresten führen. In Wang verlässt eine Nebenstraße das Tal der Kleinen Erlauf in Westrichtung ünd führt über den Übergang Thurhofwang ins Ybbsgebiet.

Allmählich in Nordostrichtung drehend passiert die Kleine Erlauf nach 4 km Steinakirchen am Forst und nach weiteren 8 km die Ortschaft Marbach an der Kleinen Erlauf (267 m, im Bild unten), nach der ihr von links der Marbach zufließt, aus dessen Tal Straßen über die Übergänge Hummel, Thurhofglasen und Mooswald-Holzhäuseln ins Ybbstal führen. Noch bevor es zur Vereinigung mit der Großen Erlauf zur Erlauf im Stadtgebiet von Wieselburg kommt, verlässt im südlichen Vorort Weinzierl eine über den Pfaffenberg ins unterste Ybbstal führende Straße das Tal der Kleinen Erlauf.

© neumann-marbach.homepage.t-online.de/marbachs.htm

Der nach Vereinigung der beiden Quellflüsse (im Bild unten) auch formal nur mehr Erlauf genannte Fluss verlässt die Stadt Wieselburg in Nordrichtung und passiert Petzenkirchen, von wo in Westrichtung eine Straße über das Ödfeld zur Ybbsmündung führt.

Geoprofi, CC BY-SA 3.0

Unmittelbar nach Petzenkirchen fließt der Erlauf beim Weiler Kendl (241 m) von rechts der 8,2 km lange Mühlbach zu, aus dessen Tal Straßen über die Übergänge Öd beim Roten Kreuz, Haushölzer und Melker Forst ins Melktal führen.

Stadtgemeinde Pöchlarn, CC BY-SA 4.0

Nachdem die Erlauf von der Westautobahn A 1 überquert worden ist, passiert sie die Ortschaft Erlauf, von wo nochmals eine Straße in Ostrichtung über Knocking ins Melktal führt. Nachdem sie Brunn an der Erlauf, einen westlichen Vorort der Stadt Pöchlarn (im Bilde oben) passiert hat, mündet die Erlauf 3 km nördlich der Ortschaft Erlauf in die Donau (214 m).

Die Donau passiert nach der Erlaufmündung die Stadt Pöchlarn und die Staustufe des Donaukraftwerks Melk (Stkm 2.038) und es mündet nur 10 km unterhalb der Erlaufmündung bei der Stadt Melk unterhalb des dortigen gleichnamigen Stiftes die Melk ein (211 m, Stkm 2.036, siehe Melk-Gebiet).

© http://www.hotel-wachau.at/benediktinerstift-melk.html, Das Benediktinerstift Melk mit der Melkmündung in der linken Bildhälfte