Col de Castillon

706 m, Alpes Maritimes, Roya/Careï

Die über diesen Pass verlaufende D 2566 verbindet auf einer Strecke von über 20 km die Küstenstadt Menton (im Bild unten von der Passhöhe aus gesehen) mit der im Bévératal gelegenen Stadt Sospel. Die Passstraße folgt ab Menton in Nordrichtung dem Flusslauf des Careï aufwärts und erreicht über Castillon (550 m) nach 14 km den Scheitelpunkt dieses Übergangs, auf dem in Nordwestrichtung eine Nebenstraße (D 54) abzweigt, die in Kammnähe das Quellgebiet der Sambora passiert und nach 6,5 km am Col Saint Jean in die Nordostabfahrt vom Col de Braus einmündet. Die D 2566 behält die Nordrichtung bei und führt direkt ins Bévératal hinunter, das sie bei Sospel (348 m) erreicht.

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Um 1900 führte von Sospel eine Straßenbahn über diesen Pass und zahlreiche Viadukte (siehe Bild unten) in die heutige Grenzstadt Menton, die den Betrieb jedoch längst eingestellt hat. Die D 2566 unterquert die Passhöhe durch den ehemaligen Straßenbahnscheiteltunnel auf 628 m Seehöhe. Über die Scheitelhöhe führt die alte Passstraße.

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Das ursprünglich auf der Passhöhe (im Bild unten) gelegene alte Sarazenendorf Castillon wurde 1887 von einem Erdbeben zerstört und an der Südauffahrt im Careïtal neu aufgebaut.

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Wasserscheide  Roya Careï
Abflüsse  Ruisseau la Sambora – Le Merlanson – Bévéra – Roya Careï
Mündung  Westliches Mittelmeer (Ligurisches Meer)
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von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze der Roya bis
Col de Castillon Die Roya/Careï-Wasserscheide steigt vom Col de Castillon in Südrichtung zum Pic de Garuche an (1.089 m) und endet, da dort jenseits des Royagebietes das Einzugsgebiet des Le Careï endet und jenes des Le Gorribo beginnt, der wie der Careï im Stadtgebiet von Menton ins Meer mündet.

Die Roya/Gorribo-Wasserscheide verläuft in Nordwestrichtung zum kaum 2 km entfernten Gipfel des Mont Ours, auf dem sie bereits wieder endet, da dort jenseits des Royagebietes das Einzugsgebiet des Gorribo endet und jenes des Paillon beginnt.

Die Roya/Paillon-Wasserscheide verläuft weiter in Nordwestrichtung (siehe Ausführungen im Vorkapitel Paillon-Gebiet) über Col de Braus und Pas de l’Escous und endet an der Cime de Rocaillon (im Bild oben), auf der jenseits des Royagebietes das Einzugsgebiet des Paillon endet und jenes des Var beginnt.

Die Roya/Var-Wasserscheide passiert in Nordrichtung (siehe Ausführungen im Vorkapitel Var-Gebiet) die Passhöhen Baisse de la Cabanette und Col de Turini und erreicht den in der Kamm- und Gipfelkette des die Alpenhauptwasserscheide bildenden und somit die Gebiete des Äußeren Alpenbogens von jenen des Inneren Alpenbogens trennenden Alpenhauptkamms gelegenen Mont Clapier, der Grenzberg zu Italien (Region Piemont) ist und auf dem jenseits des Royagebietes das Einzugsgebiet des Var (und damit des Westlichen Mittelmeeres) endet und jenes des Po (und damit der Adria) beginnt.

Die Roya/Po-Wasserscheide folgt in Ostrichtung dem Alpenhauptkamm und der Staatsgrenze und verläuft als Grenze zwischen dem französischen Parc national du Mercantour im Süden und dem nordseitig gelegenen italienischen Parco Naturale dell’Argentera über Cima dell`Agneli (2.797 m) und Cima del Sabbione (2.610 m), verlässt am Rocca dell`Abisso (2.755 m, im Bild unten) das Naturschutzgebiet und tritt am Col de Tende in die Ligurischen Alpen über.

Col de Tende
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