Var-Gebiet (berührt den Alpenhauptkamm), Abgrenzung und Flusssystem

Der 114 km lange Var entspringt in den Seealpen (Alpes Maritimes) nahe dem Col de la Cayolle im Gemeindegebiet von Entraunes auf 1.790 m Seehöhe.

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Durch seine linken Nebenflüsse Tinée und Vesubie entwässert er in den Seealpen die dem Äußeren Alpenbogen zugewandte Seite des dort die Staatsgrenze zu Italien bildenden Alpenhauptkamms zwischen den Gipfeln Rocher des Trois Évêques und dem südöstlich gelegenen Mont Clapier.

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Der Unterlauf des Var trennt ab dem Zufluss des Coulomb die Alpes Maritimes im Osten (linkes Ufer) von den Préalpes de Provence im Westen und sein 2.800 km² großen Einzugsgebiet (siehe Karte oben) erstreckt sich ausschließlich über Teilgebiete der beiden genannten Gebirgsgruppen. Der Var mündet als Gemeindegrenze von Nizza und Saint-Laurent-du-Var das Gelände des Internationalen Flughafens Aéroport Nice Côte d’Azur westlich begrenzend ins Westliche Mittelmeer.

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von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze des Var
bis
Saint-Laurent-du-Var Die rechte Einzugsgebietsgrenze des Var beginnt auf der Provenzalischen Voralpen-Seite seiner Mündung, durchläuft in Nordwestrichtung das Ortsgebiet von Saint-Laurent-du-Var, steigt zu dem das rechte Varufer begleitenden Hügelzug an und trifft dort auf die Einzugsgebietsgrenze der Cagne. Die Var/Cagne-Wasserscheide (siehe Ausführungen im Vorkapitel Cagne-Gebiet) verläuft in Nordrichtung über den Col de Peyron, dreht nach dem Übergang Bézaudun Les Alpes-Le Gourbel in Westrichtung und endet in der Montagne du Cheiron, da dort jenseits des Vargebietes das Einzugsgebiet der Cagne endet und jenes des Loup beginnt.

Nur kurz verläuft die Var/Loup-Wasserscheide weiter in Westrichtung (siehe Ausführungen im Vorkapitel Loup-Gebiet) und endet bereits wieder in der Montagne de Thorenc am Gipfel des Pic de l`Aiglo (im Bild oben), da dort jenseits des Vargebietes das Einzugsgebiet des Loup endet und jenes der Rhône (über deren Nebenfluss Durance) beginnt.

Die Var/Rhône(Durance)-Wasserscheide dreht nach dem Col de Bleine und dem Col des Lattes (siehe Ausführungen im Vorkapitel Durance-Gebiet) in Nordrichtung, tritt nach dem Col de Saint-Barnabé am Col de Toutes Aures in die Seealpen über, verläuft über den Col de la Colle-Saint-Michel und passiert nach dem Col de Champs in Nordostrichtung drehend nördlich das Quellgebiet des Var, wird damit von der rechten zur linken Var-Einzugsgebietsgrenze, tritt in den Parc national du Mercantour ein, passiert die Pässe Col de la Cayolle, Col de la Moutière und Col de la Bonette und erreicht den in der Kamm- und Gipfelkette des die Alpenhauptwasserscheide bildenden Alpenhauptkamms gelegenen Rocher des Trois Évêques, der Grenzberg zu Italien (Region Piemont) ist und auf dem jenseits des Vargebietes das Einzugsgebiet der Durance (und damit der Rhône und des Westlichen Mittelmeeres) endet und jenes des Po (und damit des Adriatischen Meeres) beginnt.

Die Var/Po-Wasserscheide folgt in Südostrichtung dem die Grenze zu Italien bildenden Alpenhauptkamm über Mont Aiga (2.835 m), Col du Fer (2.584 m), Mont Ténibre (3.031 m), Becs du Corborant (2.840 m), Tête de l’Autaret (2.761 m), Col de la Guercha (2.458 m) und Col du Lausfer (2.430 m, im Bild unten die Passhöhe) bis zum Pas de Saint-Anne (2.308 m), unterhalb dem auf der italienischen Seite das höchstgelegen Kloster Europas, das Santuario di Sant’Anna di Vinadio steht (2.035 m). Über die Cima Moravacciera (2.407 m) und dem Kamm der Crête de La Lausetta (2.336 m) erreicht die Var/Po-Wasserscheide schließlich die Tete de l’Adrech d’en-Barris (2.474 m), von der sie zum Col de la Lombarde abfällt.

Col de la Lombarde
Patrick Rouzet, CC BY-SA 3.0