Col du Petit Saint-Bernard

2.188 m, Alpes Grées, Rhône(Isère)/Po, Alpenhauptkamm

Der in den Grajischen Alpen gelegene Kleine St. Bernhard (it: Colle del Piccolo San Bernardo) verbindet das französische Isèretal im Südwesten mit dem italienischen Aostatal im Nordosten (im Bild unten die Passhöhe). Die Talorte sind Séez auf französischer Seite (891 m) und Prè-St.-Didier (1.004 m) in Italien.

Tenam2, CC BY-SA 2,5

Die 63 km lange Passstraße (D 090) durch die Täler des Torrent des Reclus und der Dora di Verney ist ihrer verkehrstechnischen Bedeutung entsprechend breit ausgebaut und asphaltiert.

© https://www.motorradonline.de;   Die Route über den Col du Petit St. Bernard

Von der französischen Südwestauffahrt zweigt beim Weiler La Rosière (1.645 m) eine Schotterstraße ab, die auf 2.383 m Seehöhe bei der militärischen Festungsanlage Fort de la Redoute Ruinée (im Bild unten) endet, da die von dort zum Scheitel des Kleinen St. Bernhard führende Nordabfahrt gesperrt ist. Unmittelbar nach der Kriegserklärung Italiens an Frankreich am 10. Juni 1940 kam es rund um das Fort zu Kriegshandlungen mit fast 1.000 Gefallenen.

© bivouak.net
Wasserscheide  Rhône (Äusserer Alpenbogen) Po (Innerer Alpenbogen)
Abflüsse  Torrent des Reclus – Isère – Rhône Dora di Verney – Torrente Ruitor – Dora Baltea – Po
Mündung  Im Golf von Lyon ins Westliche Mittelmeer
Adriatisches Meer
© prariond.fr
von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze der Isère im Alpengebiet bis
Col du Petit Saint-Bernard Nach kurzem Südostverlauf über Mont Belvédère (2.641 m) und Grand Assaly (3.166 m) dreht die Rhône(Isère)/Po-Wasserscheide am Noeud des Vedettes (3.297 m) wieder in Südrichtung, verläuft über Pointe d’Archeboc (3.272 m), Pointe des Mines (3.420 m) und Aiguille de la Petite Sassière (3.747 m) zur Pointe de la Galise (3.345 m, im Bild oben), vor der auf der italienischen Seite die Region Aostatal endet und Piemont beginnt, und nach der sie am Col de la Vache (2.956 m) die Isèrequellen östlich passiert und damit von der rechten zur linken Einzugsgebietsgrenze der Isère wird.

Zwischen dem italienischen Parco Nazionale Gran Paradiso im Osten und dem französischen Parc National de de la Vanoise im Westen verlaufen Staatsgrenze und Rhône(Isère)/Po-Wasserscheide bis zur Levanna Centrale (3.619 m) und weiter in Südsüdwestrichtung über Roc Mulinet (3.404 m), Pointe de Bonneval (3.320 m), La Bessanèse (3.592 m), Ouille d’Arbéron (3.563 m) und Pointe de Novalèse (3.358 m) zum Mont Tour (3.385 m), bei dem sich die Staatsgrenze vom Alpenhauptkamm trennt und ins Gebiet des Inneren Alpenbogens eintritt.

Der Alpenhauptkamm und mit ihm die Alpenhauptwasserscheide verlaufen weiter innerhalb Frankreichs in Nordwestrichtung über den Roche Michel (3.423 m) und Pointe de Ronce (3.612 m) zum Col du Mont Cenis (siehe Ausführungen im Vorkapitel Mont-Cenis-Plateau), wo sie von den Grajischen Alpen in die Cottischen Alpen übertreten. Das südlich vorgelagerte Mont-Cenis-Plateau begrenzend kommt es nach dem Col de Sollières (2.639 m) und dem Col du Petit Mont Cenis (2.183 m) am Col Clapier (2.488 m) wieder zur Vereinigung mit der Staatsgrenze.

In Westrichtung entlang des Gletschers Glacier Sommeiller über die Punta Sommelier (3.312 m) und die Aiguille de Scolette (3.506 m) erreicht die Rhône(Isère)/Po-Wasserscheide nach dem Col de Pelouse (2.794 m) und der Cime du Grand Vallon (3.129 m, it: Punta Bagna) noch vor dem für KFZ unpassierbaren Col du Fréjus (2.541 m, im Bild unten) die Pointe de Fréjus (2.932 m), unter der die Fréjus-Tunnel den Alpenhauptkamm queren.

Pointe de Fréjus
F Ceragioli, CC BY-SA 3.0