Alpi Retiche (Rätische Alpen, Ostalpen)

Das Gebiet der Rätischen Alpen verteilt sich auf 4 Staaten. Das Kerngebiet und der Westteil liegen im Schweizer Kanton Graubünden. Der Nordteil liegt in Österreich in den Bundesländern Vorarlberg und Tirol. In der Nordwestecke des Gebietes liegt das gesamte Staatsgebiet des Fürstentums Liechtenstein. Der Südteil und der Ostrand des Gebietes liegen in Italien in den Regionen Lombardei und Trentino-Südtirol.

Die Rätischen Alpen werden zwischen dem Splügenpass (Grenzpass zur Schweiz) und dem Reschenpass (Grenzpass zu Österreich) vom Alpenhauptkamm durchlaufen. Die höchste Erhebung des in der Alpenhauptkammkette gelegenen Bernina-Massivs, der 4.049 m hohe Piz Bernina ist nicht nur der höchste Berg der Rätischen Alpen, sondern auch der gesamten Ostalpen. Der Hauptgipfel liegt knapp innerhalb der Schweiz. Die Staatsgrenze zu Italien (Region Lombardei) verläuft über den La Spedla genannten 4.020 m hohen Südgipfel (im Bild unten vom Anstieg zum Hauptgipfel gesehen).

© hikr/xaendi

Die inneritalienische Grenze des Gebietes der Rätischen Alpen beginnt in der Region Trentino Alto Adige am Reschenpass und folgt in (grundsätzlicher) Südrichtung als Ostgrenze dem Flusslauf der Etsch bis Trient; und zwar bis zur linksseitigen Einmündung der Passer bei Meran zu den Ötztaler Alpen, zwischen Meran und der ostseitigen Einmündung des Eisack bei Bozen zu den Sarntaler Alpen, und zwischen Bozen und dem kanalisiert im Stadtgebiet Trients von Westen zufließenden und die Rätischen Alpen von den Gardaseebergen trennenden Torrente Vela (im Bild unten) zu den Fleimstaler Alpen.

Matteo Ianeselli, CC BY-SA 3.0

Die Südgrenze der Rätischen Alpen zu den Gardaseebergen verläuft von Trient in Westrichtung dem Torrente Vela aufwärts folgend über das Cadineplateau und folgt danach der Sarca aufwärts bis Tione di Trento, dreht in Südwestrichtung und durchläuft die Judikarien genannten Talschaft über den Col Pradibondo bis zum Nordufer des Idrosees beim Weiler Ponte Caffaro (im Bild unten), wo sie in die Lombardei übertritt.

CTHOE, CC BY-SA 2.0 de

Weiter in Westrichtung über den Passo del Maniva, durchs Val Trompia und den Colle di San Zeno erreicht sie das Nordufer des die Gardaseeberge von den Bergamasker Alpen trennenden Iseosees, von dem sie in Nordrichtung das Valcamonica aufwärts verläuft, dieses bei Edolo in Westrichtung durchs Val di Córteno verlässt, über den Apricapass ins Veltlin bei Tresenda wechselt und der Oberen Adda bis zur Mündung in den im äußersten Nordteil die Rätischen Alpen von den Lepontinischen Alpen -, ansonsten die Bergamasker Alpen von den Luganer Alpen trennenden Comosee bei der im Nordteil des Ostufers gelegenen Ortschaft Colico folgt, womit sie die Westalpen/Ostalpengrenze erreicht hat.

Die Westgrenze der Rätischen Alpen (zu den Lepontinischen Alpen) verlässt den Comosee in Nordrichtung, folgt dem Flusslauf der von Norden bei Gera Lario (im Bild unten) einmündenden Mera und danach deren nördlichen Zufluss Liro aufwärts und erreicht am Splügenpass die Schweizer Grenze.

BKLuis, CC BY-SA 4.0

Die italienische Staatsgrenze zur Schweiz und Österreich zwischen dem Splügenpass und dem Reschenpass (siehe Grenzverlaufsbeschreibung im Kapitel Abgrenzung des italienischen Alpengebietes dieses 2. Bandes) bildet die Nordgrenze des innerhalb Italiens gelegenen Gebietsteiles der Rätischen Alpen.

Der gesamte (auch über Schweizer und österreichisches Staatsgebiet führende und Liechtenstein tangierende) Grenzverlauf dieser Gebirgsgruppe ist dem Unterkapitel RÄTISCHE ALPEN, Bergamasker Alpen und Gardaseeberge des 1. Bandes (Der Alpenhauptkamm) entnehmbar.