Radelj (Radlpass)

650 m, Kozjak/Golika (Lavanttaler Alpen), Donau-Mur/Drau

Der auf Deutsch Radlpass genannte Übergang ist ein in den Lavanttaler Alpen gelegener Grenzpass zwischen Österreich und Slowenien (im Bild unten die Scheitelhöhe mit der nunmehr unbesetzten Grenzstation). Der Pass trennt innerhalb der Lavanttaler Alpen die westlich gelegene Golica (Koralm) vom östlich gelegenen Kozjak (Poßruck). Die Radlpassstraße verbindet auf einer Strecke von 15 km die im slowenischen Drautal in der Spodnja Štajerska (Untersteiermark) gelegene Ortschaft Radlje ob Dravi (dt: Mahrenberg, 370 m) mit der im Saggautal im österreichischen Bundesland Steiermark gelegenen Ortschaft Eibiswald (362 m).

© alpenpass.eu
Wasserscheide  Mur Drau
Abflüsse  Auenbach – Saggau – Sulm – Mur – Drau – Donau Radeljski potok – Drau – Donau
Mündung  Schwarzes Meer
© Panoramio
von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze der Mur innerhalb Österreichs
bis
Radelj (Osojnik) Die Mur/Drau-Wasserscheide verlässt 2,5 km nordwestlich des Radlpasses beim slowenischen Gehöft Osojnik (760 m) die slowenische Staatsgrenze, verläuft ab dort innerhalb Österreichs (siehe dazu auch Ausführungen im Band 5) und steigt die Nordwestrichtung beibehaltend zur steirischen Streusiedlung St. Lorenzen ob Eibiswald (947 m, slow: Sveti Lovren, im Bild oben die Kirche) an. Sie steigt weiter zum die Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Steiermark und Kärnten bildenden Hauptkamm der Koralm an, dreht nach dem Packsattel allmählich von Nord- in Westrichtung, verläuft stets in Grenznähe abwechselnd über steirisches und kärntnerisches Gebiet, geht am Neumarkter Sattel von den Lavanttaler Alpen in die Gurktaler Alpen über, folgt ab dem Schönfeldsattel dem Grenzverlauf zwischen Kärnten und Salzburg, geht am Katschberg von den Gurktaler Alpen in die Hohen Tauern über und erreicht innerhalb dieser in Nordrichtung drehend den in der Kamm- und Gipfelkette des Alpenhauptkamms liegenden Gipfel des Weinschnabel, wo sie endet, da dort jenseits des Einzugsgebietes der Mur das Einzugsgebiet der Drau endet und jenes des Inn beginnt. Sie folgt ab dort in Ostnordostrichtung innerhalb der österreichischen Bundesländer Salzburg, Steiermark und Niederösterreich dem Alpenhauptkamm und der Hauptwasserscheide der Alpen (siehe Ausführungen in Band 1) und ist, da die Mur der letzte linksseitige alpine Drau-Nebenfluss ist, gleichzeitig auch linke Einzugsgebietsgrenze der Drau. Nachdem sie noch innerhalb der Hohen Tauern von der Mur(Drau)/Inn-Wasserscheide zur Mur(Drau)/Enns-Wasserscheide geworden ist, erreicht sie am Murtörl, wo sie von den Hohen Tauern in die Niederen Tauern übertritt, den Quellberg der Mur, wird von der rechten zur linken Mureinzugsgebietsgrenze, durchläuft die Gebirgszüge der Niederen Tauern, der Ennstaler Alpen und der Hochschwabgruppe, trennt sich in den Mürzsteger Alpen vom Alpenhauptkamm, wird in diesem Verlaufsabschnitt kurz zur Mur(Drau)/Traisen- und danach zur Mur(Drau)/Leitha-Wasserscheide, folgt in Ostrichtung der Alpenhauptwasserscheide durch die Rax-Schneeberg Gruppe, dreht in den Fischbacher Alpen in Südwestrichtung, wird zur Mur(Drau)/Raab-Wasserscheide, durchläuft als solche innerhalb der Steiermark nach den Fischbacher Alpen auch das Grazer Bergland (in Südrichtung), geht ins Oststeirische Hügelland über, tritt (in Südostrichtung) ins Bundesland Burgenland über und erreicht kaum 2 km nordöstlich des Grenzüberganges Bonisdorf wieder die slowenische Grenze im Naturpark Goričko (nach „gorice“, dem slowenischen Wort für Weinberge) an der Südwestschulter des Schneiderkogels (389 m) in den Ausläufern des Oststeirischen Hügellandes und folgt dem Verlauf der Staatsgrenze in Ostnordostrichtung. Als Grenzkamm zu Österreich verläuft sie über den Schneiderkogel, passiert den Grenzübergang Matjaševci-Zollhütte und erreicht kurz danach das Tromejnik (387 m, dt: Dreiländereck, ung: Hármashatárkő), an dem sich die Grenzen Ungarns Österreichs und Sloweniens treffen und der gleichzeitig westlichster Punkt Ungarns ist. Matjaševci-Zollhütte
© apartma-on.net; Das Verwaltungszentrum des Naturparks Goričko ist die 8 km südlich des Dreiländerecks gelegene Burg Grad (dt: Oberlimbach)