EINSCHUBKAPITEL: Chiemgauer Alpen, Berchtesgadener Alpen, Salzkammergutberge, Kaisergebirge, Loferer und Leoganger Steinberge und Tennengebirge (Ostalpen)

Aus Vollständigkeitsgrüden seien hier einschiebend, – bevor die Verlaufsbeschreibung der Alpenhauptwasserscheide im Folgekapitel fortgesetzt wird -, diese 6 in den Ostalpen gelegenen Gebirgsgruppen beschrieben, die allzu abseits der in diesem Band beschriebenen Hauptwasserscheiden des Alpengebietes (Alpenhaupt-, Donau/Adria- und Kontinentalwasserscheide) liegen und deshalb bei deren Verlaufsbeschreibungen keine Erwähnung finden würden.

Chiemgauer Alpen (Ostalpen, Äußerer Alpenbogen)

Die Chiemgauer Alpen (Nr. 11 in unterer Karte) liegen überwiegend in Deutschland (Bayern). Der Südrand liegt in Österreich (Bundeländer Salzburg und Tirol). Ihr höchster Berg, das Sonntagshorn (1.961 m) ist Grenzberg zwischen Salzburg und Bayern. Ein Kleinstgebiet der östlichsten Ausläufer liegt ebenfalls in Österreich im Südwesten des Salzburger Beckens.

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Die Südostgrenze zu den Berchtesgadener Alpen (10, Beschreibung folgt unten) bildet der Flusslauf der im untersten Abschnitt auch die Staatsgrenze bildenden Saalach von ihrer Salzacheinmündung im Grenzgebiet Freilassing/Salzburg aufwärts bayerisches Gebiet durchlaufend bis zum westseitigen Zufluss des Lofererbaches bei Lofer.

Die Südgrenze zu den Loferer und Leoganger Steinbergen (9, Beschreibung folgt unten) verläuft von Lofer in Westrichtung das Strubtal (nach Tirol übertretend) aufwärts über die Passhöhe Waidring und folgt Grünwaldgraben, Steingassergraben, Waldbach und dem Gießenbach abwärts bis zu dessen Einmündung in die Großache bei Erpfendorf. Die Südgrenze, – nunmehr zum Kaisergebirge (8, Beschreibung folgt unten) -, folgt der Großache abwärts bis zum westseitigen Zufluss des Weissenbaches bei Kössen und sodann diesem aufwärts durch den Walchensee über die Passhöhe von Durchholzen und danach Aschenbach und Jennbach abwärts bis zu dessen Einmündung in den dort die Staatsgrenze zu Deutschland bildenden Inn nördlich von Kufstein.

© berge-gipfel.de/Helmut Mägdefrau aus dem Alpenvereinsjahrbuch Berg ‚ 84 „Die Gebirgsgruppen der Ostalpen nach der AVE“

Der Inn (abwärts und nach Bayern übertreten) bildet bis Rosenheim die Westgrenze zu den Bayerischen Voralpen (7b siehe dort). Die Linie Rosenheim-Chiemsee-Freilassing gilt als Nordgrenze zum von Inn und Salzach begrenzten und den Chiemgauer Alpen vorgelagerten  Alpenvorlandes.

 

Berchtesgadener Alpen (Ostalpen, Äußerer Alpenbogen)

Die Ost- Süd- und Westgrenze der Berchtesgadener Alpen liegt im österreichischen Bundesland Salzburg. Das Berchtesgadener Land genannte Kerngebiet mit dem Königsee liegt in der äußersten Südostecke Bayerns. Der höchste Berg dieser Gebirgsgruppe, der 2.941 m hohe Hochkönig, liegt im Südteil der Berchtesgadener Alpen innerhalb Salzburgs.

Pechristener Austria, administrative divisions – de-.svg : TUBS, Map data (c) OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA

Im Nordwesten werden die Berchtesgadener Alpen zwischen Lofer und Freilassing durch die Saalach von den Chiemgauer Alpen (siehe oben) getrennt. Nur zwischen dem Steinpass und Bad Reichenhall verläuft diese Gebietsgrenze über deutsches Gebiet.

Auch die Westgrenze zu den Loferer und Leoganger Steinbergen (Beschreibung folgt unten) zwischen Lofer und der Einmündung der Urslau bei Saalfelden wird vom Saalachtal gebildet.

Die Südgrenze zu den Salzburger Schieferalpen verläuft von Saalfelden in Ostrichtung der Urslau aufwärts folgend zum Filzensattel, danach Filzenbachl abwärts und Dientner Bach aufwärts zum Dientner Sattel, Trockenbach- und Mühlbachtal abwärts bis ins Salzachtal und Salzach abwärts bis zur Einmündung des Fritzbaches nördlich von Bischofshofen.

Die Ostgrenze der Berchtesgadener Alpen bildet die Salzach (in Nordrichtung abwärts) von der ostseitigen Fritzbachmündung bis zur westseitigen Saalacheinmündung bei Freilassing, und zwar bis zum ostseitigen Zufluss der Lammer bei Golling (im Bild unten) zum Tennengebirge (Beschreibung folgt unten), und danach bis ins Salzburger Becken bei Freilassing zu den Salzkammergutbergen (Beschreibung folgt unten).

© Foto Helisky im im Salzburgwiki

 

Salzkammergutberge (Ostalpen, Äußerer Alpenbogen)

Die Salzkammergutberge liegen nördlich des Alpenhauptkamms innerhalb Österreichs in den Bundesländern Salzburg und Oberösterreich am nördlichen Alpenrand. Ihr höchster Berg ist das Gamsfeld (2.027 m), das in Salzburg nordwestlich des Hallstätter Sees liegt.

Geiserich77, CC BY 3.0

Im Norden schließen sich zwischen Salzburg und der oberösterreichischen Stadt Gmunden die Alpenvorlandgebiete Hausruck und Kobernaußerwald, sowie das untere Trauntal an, das sich bis zur Donau (Alpengebietsgrenze) im Raum Linz erstreckt.

Die Ostgrenze zum Voralpengebiet der Oberösterreichischen Voralpen bildet der Unterlauf der Traun zwischen Gmunden und deren Einmündung in die Donau bei Linz. Zu den Oberösterreichischen Voralpen selbst bildet von Gmunden südwärts der Traunsee (im Bild unten mit dem Traunstein) bis zu seinem Südufer die Ostgrenze.

© Österreich Werbung/Pigneter

Den weiteren Ostgrenzenverlauf zum Toten Gebirge bildet ab dem Südufer des Traunsees der Flusslauf der Traun bis zum Nordufer des Hallstätter Sees bei der Ortschaft St. Agathe.

Sie Südgrenze zum Dachsteingebirge bildet ab St. Agathe ein kurzes Stück das Nordwestufer des Hallstätter Sees bis zur Einmündung des Gosaubaches. Die Südgrenze verläuft weiter das Tal des Gosaubaches aufwärts über den Pass Gschütt und das Tal des Rußbaches abwärts bis zur Einmündung in die Lammer bei der Ansiedlung Lammerer. Die Lammer bis zu ihrer Einmündung in die Salzach bei Golling bildet dann den westlichen Teil der Südgrenze der Salzkammergutberge zum Tennengebirge (Beschreibung folgt unten).

Die Westgrenze bildet ab Golling in Nordrichtung der Flusslauf der Salzach abwärts, und zwar bis Salzburg zu den Berchtesgadener Alpen (siehe oben) und danach zu den Chiemgauer Alpen (siehe oben).

 

Kaisergebirge (Ostalpen, Äußerer Alpenbogen)

Der bloß 280 km² große Kalkgebirgsstock (im Bild unten) des Kaisergebirges liegt im österreichischen Bundesland Tirol. Der höchste Gipfel ist die sogenannte Ellmauer Halt (2.344 m).

© kaisergebirge-online.de

Der Inn bildet im Raum Kufstein zwischen den rechtsseitigen Einmündungen von Weißache und Jennbach die Westgrenze zum Rofan (siehe dort) und zu den Bayerischen Voralpen (siehe dort).

Pechristener Austria, administrative divisions – de-.svg : TUBS, Map data (c) OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA

Die Nordgrenze zu den Chiemgauer Alpen (siehe oben) verläuft von Kufstein Jennbach und Aschenbach aufwärts über Durchholzen und sodann den Walschsee-Abfluss abwärts bis zur Einmündung in die Großache bei Kössen und deren Flusslauf aufwärts bis Erpfendorf.

Der obere Flußlauf der Großache zwischen Erpfendorf und der ostseitigen Einmündung der Fieberbrunner Ache bei St. Johann in Tirol bildet die Südostgrenze zu den Loferer und Leoganger Steinbergen (Beschreibung folgt unten).

Die Südgrenze zu den Kitzbüheler Alpen verläuft von St. Johann in Westrichtung das Tal der Reither Ache aufwärts bis Reisch, sodann das Goingbachtal aufwärts bis zum Ellmauer Sattel und von diesem entlang der Weißache abwärts bis zu ihrer Einmündung in den Inn bei Kufstein.

 

Loferer und Leoganger Steinberge (Ostalpen, Äußerer Alpenbogen)

Das Gebiet der Loferer und Leoganger Steinberge verteilt sich auf Gebiete der österreichischen Bundesländer Tirol und Salzburg, wo auch der höchste Berg, das Birnhorn (2.634 m, im Bild unten die Südwand) liegt.

Luidger, CC BY 3.0

Die Westgrenze zum Kaisergebirge (siehe oben) bildet die Großache zwischen St. Johann und Erpfendorf.

Pechristener Austria, administrative divisions – de-.svg : TUBS, Map data (c) OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA

Die Nordgrenze zu den Chiemgauer Alpen (siehe oben) verläuft von Erpfendorf bis ins Saalachtal bei Lofer.

Die Ostgrenze zu den Berchtesgadener Alpen (siehe oben) bildet die Saalach zwischen Lofer und der westseitigen Einmündung der Leoganger Ache bei Saalfelden.

Die Südgrenze zu den Kitzbüheler Alpen verläuft entlang der Leoganger Ache ab deren Saalacheinmündung in Westrichtung aufwärts bis Hütten (im Bild unten) und weiter den Grießner Bach aufwärts bis zur Tiroler Grenze am Grießenpass. Jenseits der Passhöhe wird Hochfilzen passiert und den Flussläufen von Dunkelbach, Rotachebach und (ab Fieberbrunn) der Fieberbrunner Ache abwärts bis zu deren Einmündung in die Großache bei St. Johann gefolgt.

Linie29 CC BY 4.0

 

Tennengebirge (Ostalpen, Äußerer Alpenbogen)

Das Tennengebirge (4) liegt nördlich des Alpenhauptkamms innerhalb Österreichs im Bundesland Salzburg. Es ist ein nur 60 km² großes, unter Naturschutz stehendes Plateaugebirge, dessen höchste Erhebung das Raucheck (2.430 m) ist.

Geiserich77, CC BY 3.0

Die Westgrenze zu den Berchtesgadener Alpen (siehe oben) bildet von Bischofshofen bis Golling der Flusslauf der Salzach, die in diesem Abschnitt unterhalb des Pass Luegg die Salzachöfen genannte imposante Klamm (im Bild unten) durchfließt.

© Gabi Altenberger im Salzburgwiki

Die Nordgrenze zu den Salzkammergutbergen (siehe oben) verläuft von Golling die Lammer aufwärts bis zum Zufluss des Rußbaches.

Der weitere Flusslauf der Lammer bis zur Ortschaft Lungötz trennt das Tennengebirge vom östlich gelegenen Dachsteingebirge.

Pechristener Austria, administrative divisions – de-.svg : TUBS, Map data (c) OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA

Die Südost- und Südgrenze zu den Salzburger Schieferalpen verläuft von Lungötz das Karbachtal aufwärts über die Wasserscheide von St. Martin am Tennengebirge und danach das Tal des St. Martin Baches und des Fritzbaches abwärts bis zu dessem Einmündung in die Salzach bei Bischofshofen.