Gotthardpass

2.106 m, Lepontinische Alpen, Rhein/Po

Der auf Italienisch Passo del San Gottardo genannte Übergang verbindet die Ortschaften Andermatt (1.447 m) in der Talschaft Urseren im Kanton Uri und Airolo (1.175 m) in der Valle Leventina im Kanton Tessin. Er liegt auf der in diesem Abschnitt mit der Alpenhauptwasserscheide identen Europäischen Kontinentalwasserscheide.

© schweizerseiten; Um 1830 wurde die erste Fahrstraße gebaut

Von 1872 bis 1882 wurde der Gotthardtunnel der Gotthardbahn erbaut. Der 15.003 m lange Eisenbahntunnel besteht aus einer einzelnen, doppelgleisig ausgebauten Tunnelröhre. Vom nördlichen Tunnelportal auf einer Höhe von 1.106 m steigt die Tunnelstrecke über etwa 8 km zum Scheitelpunkt auf 1.151 m an. Nach zwei Kilometern wird die Kantonsgrenze im Inneren des Tunnels passiert und nach weiteren fünf Kilometern der Strecke das südliche Tunnelportal (1.142 m) erreicht.

Pechristener:, CC BY-SA 2.0

Der 2016 eröffnete Gotthard-Basistunnel (Scheitelhöhe 549 m) ist mit 57,1 km der längste Tunnel der Welt.

Pechristener, CC BY-SA 2.0

Der Gotthard-Straßentunnel ist mit 16,9 km Länge derzeit der drittlängste Straßentunnel der Welt und der längste in den Alpen. Der Tunnel wurde zwischen 1970 und 1980 auf einer Seehöhe von 1.080 m (Nordportal) und 1.146 m (Südportal, im Bild unten) gebaut. Er ist das Herzstück der Schweizer Nationalstraße A2 von Basel nach Chiasso und damit Teil der kürzesten europäischen Autobahnverbindung zwischen Hamburg und Sizilien.

Ato 01, CC BY-SA 3.0
Wasserscheide  Äußerer Alpenbogen Innerer Alpenbog
Abflüsse  Gotthardreuss – Reuss via Vierwaldstättersee -Aare – Rhein Foss – Ticino via Lago Maggiore – Po
Mündung  Atlantik Adriatisches Meer
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von Verlauf des Alpenhauptkamms und der Alpenhauptwasserscheide bis
Gotthardpass Weiter in Ostrichtung verlaufend erreicht der Alpenhauptkamm am Gloggentürmli (2.728 m) wieder die Kantonsgrenze zu Uri und folgt dieser über den Pizzo Centrale (2.999 m), den Giübin (2.776 m) und den Pizzo Barbarera (2.804 m) bis zum Piz Alv (2.796 m), der das Dreiländereck der Kantone Uri/Graubünden/Tessin bildet.

Beim weiter östlich gelegenen Piz Curnera (2.796 m) verlässt der Alpenhauptkamm die Kantonsgrenze und verläuft auf Tessiner Gebiet zur Punta Negra (2.714 m), wo er sich teilt. Sein Nordarm verläuft in Ostrichtung zum Pizzo Taneda (2.667 m); der Südarm verläuft in Umgehung des abflusslosen Beckens des Lago di Tom (2.022 m, im Bild oben)  in Südrichtung über den Pizzo Stabiello (2.442 m) zum Pizzo Tom (2.361 m), sodann in Ostrichtung zur Alpe Tom (1.984 m) und von dieser in Nordostrichtung über den Poncione Garioi (2.386 m) zum Pizzo Taneda, wo es wieder zur Vereinigung kommt.

Am 2 km östlich gelegenen Piz Corandoni (2.659 m) kommt es neuerlich zur Teilung. Während der Nordarm die Ostrichtung beibehaltend den Schenadüi (2.747 m) erreicht, umgeht der Südarm in Südostrichtung das abflusslose Becken des Lago di Dentro (2.298 m, im Bild unten) über den Stabbio delle Pecore di Dentro (2.310 m), nach dem er in Nordostrichtung zum Schenadüi verläuft.

Nach Wiedervereinigung verläuft der Alpenhauptkamm in Ostrichtung zum Pizzo dell`Uomo (2.663 m), von dem er in Nordostrichtung zum Lukmanierpass abfällt.

Lukmanierpass
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Am Piz Alv, der unmittelbar südlich der Rheinquelle liegt, endet im Äußeren Alpenbogen das Einzugsgebiet des Rheinzubringers Aare (über die Reuss) und es beginnt das Einzugsgebiet des Vorderrheins.

Hinweis: Das Einzugsgebiet der Aare ist im Band 4 (Schweiz) in den Kapiteln Aare-Gebiet, Reuss-Gebiet und Limmat-Gebiet ausführlich dargestellt.