Savoyer Voralpen

Nur ein kleiner Teil dieser Gebirgsgruppe liegt auf Schweizer Staatsgebiet (siehe Karte unten).

Luca Bergamasco, CC BY 3.0

Gemäß SOIUSA-Alpeneinteilung wurden die laut traditioneller Französischer Gebirgseinteilung getrennt gesehenen Voralpengebirgszüge von Chartreuse, Bauges, Bornes, Chablais, Haut Giffre und Aiguilles-Rouges zu den Préalpes Isère et Savoie (8) zusammengefasst. Von den genannten Gebirgsgruppen erstrecken sich die Nordabhänge des Chablais und ein kleines Gebiet (Quellgebiet des linken Eau-Noire-Zuflusses Barberine rund um den Stausee Lac d’Émosson) des Haut Giffre über Schweizer Hoheitsgebiet, und zwar ausschließlich im Kanton Wallis. Die höchste Erhebung dieser Gebirgsgruppe, die zum Chablais gehörende Haut Cime der Dents du Midi (3.258 m, im Bild unten), liegt in diesem Schweizer Gebiet der Savoyer Voralpen.

Dake, COM:GFDL

Der SOIUSA-Einteilung widersprechende Theorien kommen eher aus Frankreich (wobei auch dort die interne Abgrenzung der genannten 6 Gebirgsgruppen nicht einhellig ist) und werden in der Schweiz kaum thematisiert, zumal einerseits dieses Gebiet flächenmäßig eher klein ist, und andererseits der Begriff Chablais doppelt interpretierbar ist. Neben der topographischen Bezeichnung einer konkreten Gebirgsgruppe wird mit diesem Begriff auch eine geographisch nicht exakt abgrenzbare historische Region bezeichnet, die grenzüberschreitend die Gegend südlich des Genfersees umfasst, und zwar nicht nur den Uferbereich, sondern auch das gesamte Einzugsgebiet des direkt in den Genfersee einmündenden Flusses Dranse (Haut-Savoye). Auf Schweizer Staatsgebiet erstreckt sich das bis ins 15. Jahrhundert zusammenhängende Gebiet Rhône-überschreitend bis in die Waadtländer, Freiburger und Berner Alpen und umfasst in etwa den Walliser Bezirk Monthey und den Waadtländer Bezirk Aigle. Das innerhalb der Schweiz liegende, umgangssprachlich aus oben erörterten Gründen meist nur kurz Chablais genannte Gebiet der Savoyer Voralpen schließt sich unmittelbar dem bereits beschriebenen Schweizer Teil der Grajischen Alpen nordnordwestlich am linken Rhôneufer an, ist flächenmäßig nur unwesentlich größer als dieses und liegt ebenfalls zwischen dem Rhônetal und der Staatsgrenze.

Damlobster, CC BY-SA 3.0; Panoramaansicht des Schweizer Chablais vom Genfersee zu den Dents du Midi

Die innerschweizer Nordgrenze dieses Gebiets zu den Waadtländer und Freiburger Voralpen bildet das Südufer des Genfersees östlich der La Morge-Mündung in der Grenzortschaft St. Gingolph und der unterste Teil des Schweizer Rhônetales bis zur Einmündung der Gyronne bei Bex.

Zwischen Bex und der Einmündung des Trient bei Vernayaz bildet das Rhônetal (im Bild unten) ein kurzes Stück die Nordostgrenze zu den Berner Alpen.

© www.wikiwand.com/en/Vernayaz

Das Trienttal und das Tal der Eau Noire bis zum Grenzort Le Chatelard bilden schließlich die Ostgrenze zu den Grajischen Alpen.

Die Staatsgrenze zu Frankreich von Le Chatelard bis St. Gingolph (siehe Grenzverlaufsbeschreibung im Vorkapitel Abgrenzung des Schweizer Alpengebietes) bildet den restlichen Teil der Begrenzung des zur Schweiz gehörenden Teils der Savoyer Voralpen.

Im Rahmen gegenständlicher Ausführungen wird auch das auf den Kanton Genf übergreifende französische Voralpengebiet diesem Gebiet zugeordnet, das wie folgt umgrenzt ist: Verlauf der Staatsgrenze zu Frankreich von der Grenzortschaft Hermance bis zum Übertritt der Rhône auf französisches Staatsgebiet bei Chancy; sodann innerhalb der Schweiz (als Alpengebietsgrenze zum Jura) der Flusslauf der Rhône aufwärts bis zu deren Austritt aus dem Genfersee im Stadtgebiet von Genf; und schließlich das Ufer des Genfersees zwischen Genf und der Mündung des Grenzbaches L`Hermance in den Genfersee in der gleichnamigen Grenzortschaft.

Tschubby, CC BY-SA 3.0

Der höchste Punkt dieses Gebietes ist zugleich die höchste Erhebung des Kantons Genf und liegt beim Grenzweiler La Monniaz (im Bild unten) auf 517,7 m Seehöhe in Jussy, der östlichsten Gemeinde des Kantons Genf (siehe Karte oben).

© munggaloch.ch