Brünigpass

1.008 m, Berner Voralpen/Zentralschweizer Voralpen, Rhein(Aare/Reuss)gebiet

Der Pass trennt die Berner Voralpen im Nordwesten vom südlich des Vierwaldstättersees gelegenen Südrand der Zentralschweizer Voralpen. Über ihn führen eine Passstraße und eine Bahnstrecke, nämlich die Brünigbahn, die von Luzern nach Interlaken verläuft. Diese Schmalspurbahn wird in einigen Abschnitten im Zahnradbetrieb befahren. Auf der Passhöhe steht der Bahnhof Brünig-Hasliberg. Der Scheitelpunkt (im Bild unten) liegt im Kanton Bern. Die Kantonsgrenze zu Obwalden verläuft nur wenige 100 Meter weiter nördlich.

Adrian Michael, CC BY 2.5

Die Brünigstraße ist Teilstück sowohl der Nationalstraße A 8 als auch der Hauptstraße 4. Auch während der Wintermonate wird die Strecke von Schneeräumfahrzeugen für einen durchgehenden Verkehr geräumt. Von der Passhöhe aus erreicht man in östlicher Richtung den Ferienort Hasliberg. Der Brünigpass hat mit Brienzwiler und Meiringen zwei südliche Talorte im Aaretal. Die Südwestrampe vom Mündungsbereich des Dorfbaches in Brienzwiler (680 m) und die bis zu 13 Prozent steile der Brünigbahn folgende Südostrampe von Meiringen (595 m) vereinigen sich erst auf 918 m Seehöhe zur gemeinsamen Südrampe. Der nördliche Talort auf der Obwaldener Seite ist Lungern am Lungerersee (688 m, im Bild unten), ein Naturstausee.

Roland Zumbühl, CC BY-SA 3.0
Wasserscheide  Aare Reuss
Abflüsse  Dorfbach – Aare – Hagneck-Kanal – Bielersee – Nidau-Büren-Kanal – Aare – Rhein Stollenbach – Lungerersee – Aa – Dreiwässerkanal – Sarnersee – Sarner Aa – Alpnachersee – Vierwaldstättersee – Reuss – Aare – Rhein
Mündung  Atlantik
Theangergod, CC BY-SA 3.0
von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze der Aare im Alpengebiet
bis
Brünigpass

Die in die Zentralschweizer Voralpen zurückgekehrte Aare/Reuss-Wasserscheide folgt weiterhin in etwa der Kantonsgrenze Bern/Obwalden und steigt im südlichsten Teil der Zentralschweizer Voralpen über das Chingstuel (2.118 m) zum Glogglhüs (2.534 m) an, dreht am Balmeregghorn (2.255 m) von Ost- in Nordostrichtung und verläuft zwischen Tannensee (im Bild oben) und Gental bis zum Graustock (2.662 m), der das Dreiländereck Bern/Obwalden/Nidwalden bildet.

Der Kantonsgrenze Bern/Nidwalden folgend fällt sie in Südostrichtung nach dem Schafberg (2.552 m) zum Jochpass (2.207 m) ab, tritt in die Berner Alpen über und erreicht am Jochstock (2.564 m) abermals ein Dreikantoneneck Bern/Obwalden/Nidwalden, da die von dort nördlich gelegene Ortschaft Engelberg eine Exklave des Kantons Obwalden ist, die von Gebieten der Kantone Bern, Nidwalden und Uri umgrenzt ist.

Die Aare/Reuss-Wasserscheide verläuft innerhalb der Obwaldner Exklave entlang des Jochgletschers in Ostrichtung aufwärts zum Vorderen Titlisjoch (2.804 m), wo die Kantonsgrenze zum Kanton Bern wieder erreicht wird. Weiter in Ostrichtung wieder der Kantonsgrenze Bern/Obwalden(Exklave) zwischen dem Wendengletscher im Süden und dem Titlis- und Firnalpeligletscher im Norden folgend wird der Titlis (3.238 m) passiert, nach dem Wendenjoch (2.582 m) am Tierberg (2.647 m) in Südrichtung gedreht und am Grassen (2.946 m) das Dreikantoneneck Bern/Obwalden/Uri erreicht. Weiter in Südrichtung nunmehr entlang der Kantonsgrenze Bern/Uri verläuft die Aare/Reuss-Wasserscheide den Uraltgletscher östlich passierend über das Wendenhorn (3.023 m) und die Fünffingerstöcke (2.993 m) zum Sustenhochspitz (2.917 m) und fällt nach dem Oberheuwberg (2.785 m) zum Sustenpass ab.

Sustenpass
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