Zentralschweizer Voralpen

Das Gebiet der Zentralschweizer Voralpen verteilt sich auf die Kantone Solothurn, Aargau und Zürich im Norden, Schwyz und Glarus im Osten, Uri, Nidwalden und Obwalden im Süden, Bern und Luzern im Westen, sowie auf den im Zentrum gänzlich innerhalb dieses Gebiets liegenden Kanton Zug. Höchster Berg des Gebietes ist der Glärnisch (2.915 m, im Bild unten die Westansicht), der im Kanton Glarus südwestlich des Kantonshauptortes Glarus liegt und das die Grenze zu den Glarner Alpen bildende Linthtal nordwestlich begrenzt.

Vodimivado, CC BY-SA 3.0

Die Nordgrenze des voralpinen Mittellandgebietes der Zentralschweizer Voralpen zum Juragebirge (Alpengebietsgrenze) bildet zwischen der Wiggermündung bei Rothrist (Kanton Aargau) und der ebenfalls im Kanton Aargau gelegenen Reussmündung bei Gebenstorf die Aare, die auf diesem Weg Gebiete des Kantons Solothurn durchfließt. Der unterste Flusslauf der Reuss bis Birmenstorf, eine Moränenfurche ins Limmattal bei Baden, sowie der Flusslauf der Limmat aufwärts zwischen Baden (im Bild unten die Altstadt) und der Furtbachmündung bei Würenlos bilden den östlichsten Teil der Nordgrenze der Zentralschweizer Voralpen zum Juragebiet.

Johannes Menzel, CC BY-SA 4.0

Die Nordostgrenze zu den Appenzeller Alpen bildet der oberste rund 20 km lange Flusslauf der Limmat zwischen Würenlos und dem Limmatausfluss aus dem Zürichsee im Stadtgebiet von Zürich, wobei die Limmat 3 km oberhalb von Würenlos bei Oetwil an der Limmat die Kantonsgrenze Aargau/Zürich überschreitet. Das Südwestufer des Zürichsees zwischen Zürich und der Einmündung des Linthkanals setzt die Nordostgrenze der Zentralschweizer Voralpen fort, wobei zwischen Richterswil und Wollerau (im Bild unten im Vordergrud) die Kantonsgrenze Zürich/Schwyz überschritten wird.

Roland zh, CC BY-SA 3.0

Der gesamte Linthkanal zwischen Zürichsee und Walensee, sowie ein kaum 1 km langer Abschnitt des Südwestufers des Walensees zwischen Linthkanal-Ausfluss und Einmündung der Linth über den Escherkanal bei Filzbach bilden den letzten Abschnitt der Nordostgrenze der Zentralschweizer Voralpen zu den Appenzeller Alpen.

Marco Zanoli (Sidonius), CC BY-SA 3.0; Escherkanal (links), Walensee und Linthkanal (rechts)

Der Linthkanal (im Bild unten) bildet zwischen seiner Einmündung in den Zürichsee bei Schmerikon und der Ortschaft Unznach 1 km lang die Grenze zwischen den Kantonen St. Gallen und Schwyz. Oberhalb von Unznach verläuft er bis Grossgiessen fast 5 km lang über das Gebiet von St. Gallen. Zwischen Grossgiessen und dem Ausfluss aus dem Walensee bildet er die Grenze zwischen St. Gallen und Glarus.

Parpan05, CC BY-SA 3.0

Die Südostgrenze zu den Glarner Alpen verläuft vom Walensee innerhalb des Gebietes des Kanton Glarus entlang des Flusslaufes der Linth aufwärts bis zum Zufluss des Fätschbaches bei Linthal, sodann das Fätschbachtal aufwärts bis zum Urnerboden, vor dem die Kantonsgrenze zum Kanton Uri überschritten wird. Durch das Hochtal Urnerboden (1.372 m, größte Alp der Schweiz, im Bild unten) und über den Klausenpass verläuft die Grenze sodann das Schächental abwärts bis zur Einmündung der Schächen in die Reuss bei Attinghausen.

Lutz Fischer-Lamprecht, CC BY-SA 4.0

Die Süd- und Südwestgrenze zu den Berner Alpen bildet die Reuss zwischen Attinghausen und Vierwaldstättersee, sowie der Vierwaldstättersee zwischen der Reussmündung bei Altdorf und der Isitalbachmündung bei Isleten. Die Trennlinie verläuft ab Isleten in Südwestrichtung das Isital und Grosstal aufwärts zur Engelberger Lücke, wo sie in den Kanton Obwalden übertritt, und dann das Griessental, das Bärenbachtal und das Dürrbachtal abwärts bis nach Engelberg im Engelbergertal. Ein kurzes Stück der Engelberger Aa durch die Ortschaft Engelberg (im Bild unten) folgend verläuft sie bis zur Einmündung des Trübachtalbaches, dem sie aufwärts folgt, im untersten Talabschnitt die Kantonsgrenze zu Nidwalden überschreitet, den Jochpass erreicht, dort die Kantonsgrenze Nidwalden/Bern überschreitet und dann das Gental und das Gadental abwärts bis Innertkirchen im Haslital verläuft, wo das Gadmerwasser in die Aare mündet. Der 3 km lange Aare-Abschnitt zwischen Innertkirchen und der westlichen Einmündung des Rychenbaches bei Meiringen ist der letzte Teil der Grenze zu den Berner Alpen.

Roland Zumbühl, CC BY-SA 3.0

Die Westgrenze zu den Berner Voralpen folgt noch ein kurzes Stück der Aare abwärts, verlässt dann das Haslital in Nordnordostrichtung und steigt zum Brünigpass an, auf dem sie in den Kanton Obwalden übertritt. Jenseits des Brünigpasses fällt sie zum Lungerersee ab und folgt dessen Abfluss Sarner Aa durch den Sarnersee und den Wichelsee bis zur Mündung in den Alpnachersee (im Bild unten im Vordergrund) genannten Südwestteil des Vierwaldstättersees.

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Sie folgt dessen Westufer in Nordrichtung bis zum Ausfluss der Reuss im Stadtgebiet von Luzern, wobei sie am Südrand der Ortschaft Hergiseil in den Kanton Nidwalden und kurz danach am Nordrand von Hergiswil in den Kanton Luzern übergetreten ist. Sie folgt der Reuss abwärts durchs Stadtgebiet Luzerns (im Bild unten) bis zur linksseitigen Einmündung der Kleinen Emme am nordwestlichen Stadtrand Luzerns und danach dem Flusslauf der Kleinen Emme in Westrichtung bis Wolhusen, wo die Wolhuser Wigger von Nordwesten in die Kleine Emme mündet. In Nordwestrichtung folgt sie dem Tal der Wolhuser Wigger, verlässt dieses die Nordwestrichtung beibehalten am Ortsrand von Wolhusen und steigt zum kleinen, dieses Tal vom Quellgebiet des Flüsschens Seewag trennenden Sattel an, der zum Gemeindegebiet von Menznau gehört. Sie folgt der Seewag abwärts durch Menznau bis Willisau, wo die Seewag in die Wigger mündet. In Nordrichtung der Wigger folgend überschreitet sie nach Dagmersellen bei Brittnau die Kantonsgrenze von Aargau und erreicht nach weiteren 9 km bei Rothrist die Aare, die dort als Grenzfluss zwischen Solothurn und Aargau die Alpengebietsgrenze bildet.

Simon Koopmann, CC BY-SA 2.5