La Sarraz (Europäische Hauptwasserscheide)

508 m, Jura/Waadtländer und Freiburger Voralpen, Rhône/Rhein

Das historische Städtchen La Sarraz erstreckt sich auf einem Geländevorsprung westlich des Mormont am nördlichen Talrand der Venoge auf der Kontinentalwasserscheide, die in der 2 km weiter östlich in der das Mormontmassiv durchschneidenden Entreroches-Schlucht, nahe der sie von der Bahnlinie Yverdon-les-Bains – Lausanne untertunnelt wird, ihren mit 455 m Seehöhe niedrigsten Punkt auf Schweizer Staatsgebiet erreicht (im Bild unten).

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Durch diese Schlucht sollte der Canal d’Entreroches führen, der zwischen Yverdon-les-Bains und Cossonay die Zihl, einen Nebenfluss der Aare und damit des Rheins, mit der Venoge, die in den Genfersee mündet, verbinden. Dies wäre eine internationale Wasserstraßen-Verbindung zwischen Nordsee und Mittelmeer geworden (Transhelvetischer Kanal). Die diesbezüglichen Pläne entstanden bereits im 30-jährigen Krieg, als die reformierten Niederlande eine sichere Verkehrsverbindung suchten, um Transporte auf dem gefährlichen Schiffsweg rund um das katholische Spanien und durch die Straße von Gibraltar in den Mittelmeerraum zu vermeiden. Durch diesen Kanal, von dem im Jahr 1648 nur ein 5 km langes Teilstück über den Scheitelpunkt bei Enteroches tatsächlich gebaut wurde (im Bild unten), sollten Waren nach und von den damaligen Hauptmächten im Mittelmeer (Genua und Venedig) in die Niederlande leichter und gefahrloser transportiert werden können. Bis zum Genfersee wären noch 59 Höhenmeter zu überwinden gewesen, was 40 Schleusen erfordert hätte. Die dafür nötigen Mittel konnten aber nicht aufgebracht werden. Eine schiffbare Verbindung zwischen Rhein und Rhône wurde schließlich 1833 in Frankreich mit dem Canal du Rhône au Rhin verwirklicht.

Хрюша, CC BY-SA 3.0

Die Nationalstraße 9 verlässt beim Weiler Côte à Moré (466 m) das Venogetal in Nordrichtung und führt über die Ortschaft La Sarraz (im Bild unten) ins Nozontal, wo sie nach 2 km Pompales (490 m) erreicht. Vor Pompales zweigt eine Nebenstraße ab, die durch die Orbeebene dem Flusslauf des Nozon abwärts folgt und in die Ortschaft Orbe führt, in der der Nozon in den Talent mündet. Durch den Bau der 4 km weiter östlich verlaufenden A 9 (E 23, E 25) hat die von Lausanne ins obere Valorbe führende Nationalstraße an verkehrstechnischer Bedeutung verloren.

Roland Zumbuehl, CC BY-SA 4.0
Wasserscheide  Rhône Rhein
Abflüsse  Venoge – Genfersee – Rhône Nozon – Talent – Orbe – Zihl – Neuenburgersee – Zihlkanal – Bielersee – Nidau-Büren-Kanal – Aare – Rhein
Mündung  Westliches Mittelmeer Atlantik
von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze der Rhône im Schweizer Alpengebiet bis
La Sarraz
Östlich des Mormont (605 m) dreht die  Einzugsgebietsgrenze der Rhône als Rhône/Rhein-Wasserscheide in Südostrichtung und quert das Plateau des Gros de Vaud (550-600 m, im Bild unten), auf dem sie außer von zahlreichen Haupt- und Nebenstraßen auch von der 1981 eröffneten Autobahn A 1 (Lausanne-Yverdon) gequert wird. Nordöstlich von Lausanne steigt sie teilweise im städtischen Gebiet zum Jorat-Gebirge an, dreht wieder in Ostrichtung und erreicht den Col du-Chalet-à-Gobet.  Col du-Chalet-à-Gobet
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