Gotthardpass (Europäische Hauptwasserscheide)

2.106 m, Lepontinische Alpen, Rhein/Po, Alpenhauptkamm

Der auf Italienisch Passo del San Gottardo genannte Alpenhauptkammübergang liegt sowohl auf der Europäischen Kontinentalwasserscheide, als auch auf der Hauptwasserscheide der Alpen, die das Gebiet des Äußeren Alpenbogens von jenem des Inneren Alpenbogens trennt. Er liegt auch auf der Sprachgrenze deutsch/italienisch und verbindet die Ortschaften Andermatt in der Talschaft Urseren (im Bild unten) im Kanton Uri und Airolo im Kanton Tessin. Die Scheitelhöhe liegt im Tessin; die Kantonsgrenze zu Uri verläuft rund 1 km nördlich des Passplateaus, auf dem der Lago della Piazza, ein Hospiz, ein Museum und Gaststätten liegen.

JoachimKohlerBremen, CC BY-SA 4.0

Die gut ausgebaute Passstraße dient heute nur noch touristischen Zwecken und wird in der Hochsaison von historischen Postkutschen befahren. Sie war vom Mittelalter bis zur Eröffnung des im Jahr 1980 fertiggestellten Gotthard-Straßentunnels Teil der sogenannten Gotthardachse, einer der wichtigsten europäischen Alpentransitrouten. Die gut ausgebaute Passstraße dient heute nur noch touristischen Zwecken und wird in der Hochsaison von historischen Postkutschen befahren. Sie war vom Mittelalter bis zur Eröffnung des im Jahr 1980 fertiggestellten Gotthard-Straßentunnels Teil der sogenannten Gotthardachse, einer der wichtigsten europäischen Alpentransitrouten. Der 16,9 km lange Autobahntunnel steigt vom Nordportal (1.080 m) zum Südportal (1.146 m) an, ist das Herzstück der Schweizer Nationalstraße A 2 von Basel nach Chiasso und damit Teil der kürzesten Autobahnverbindung zwischen Hamburg und Sizilien.

© WDR 2019/planet-wissen.de

Von 1872 bis 1882 wurde der Gotthardtunnel der Gotthardbahn gebaut. Der 15.003 m lange Eisenbahntunnel besteht aus einer doppelgleisig ausgebauten Tunnelröhre. Vom nördlichen Tunnelportal in Göschenen (1.106 m) steigt die Tunnelstrecke über etwa 8 km zum Scheitelpunkt auf 1.151 m an. Nach zwei Kilometern wird die Kantonsgrenze im Inneren des Tunnels passiert und nach weiteren fünf Kilometern der Strecke das südliche Tunnelportal in Airolo (1.142 m) erreicht. Der im Jahr 2016 fertiggestellte Gotthard-Basistunnel (Scheitelhöhe 549 m) führt von Erstfeld im Urner Talboden (460 m) bis Bodio (312 m) im Tessin. Dieser aus zwei Einspurröhren bestehende Eisenbahntunnel ist mit 57,1 km der längste Tunnel der Welt.

© AlpTransit Gotthard AG
Wasserscheide  Rhein (Äußerer Alpenbogen) Po (Innerer Alpenbogen)
Abflüsse  Gotthardreuss – Reuss via Vierwaldstättersee -Aare – Rhein Foss – Ticino via Lago Maggiore – Po
Mündung  Atlantik Adriatisches Meer
© hikr/جنبي
von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze des Rheins im Schweizer Alpengebiet bis
Gotthardpass

Weiter in Ostrichtung verlaufend und dem Alpenhauptkamm folgend erreicht die Rhein/Po-Wasserscheide am Gloggentürmli (2.728 m, im Bild oben) wieder die Kantonsgrenze zu Uri und folgt dieser über Pizzo Centrale (2.999 m), Giubin (2.776 m) und Pizzo Barbarera (2.804 m) bis zum südlich der Rheinquelle liegenden Piz Alv (2.796 m), der das Dreiländereck der Kantone Uri/Graubünden/Tessin bildet und auf der Rheinseite der Wasserscheide das Einzugsgebiet der Aare endet und jenes des Rhein-Hauptquellflusses Vorderrhein beginnt. Beim Piz Curnera (2.796 m) verlässt die nunmehrige rechte Rheineinzugsgebietsgrenze die Kantonsgrenze Graubünden/Tessin und verläuft auf Tessiner Gebiet zur Punta Negra (2.714 m), wo sich der Alpenhauptkamm teilt.

Sein Nordarm (und damit die Einzugsgebietsgrenze des Atlantiks) verläuft in Ostrichtung entlang des abflusslosen Beckens des Lago di Tom (2.022 m) bis zum Pizzo Taneda (2.667 m), wo es wieder zur Vereinigung kommt. Am 2 km weiter östlich gelegenen Piz Corandoni (2.659 m) kommt es neuerlich zur Teilung des Alpenhauptkamms und der Nordarm verläuft die Ostrichtung beibehaltend entlang des abflusslosen Beckens des Lago di Dentro (2.298 m) bis zum Wiedervereinigungspunkt am Schenadüi (2.747 m). Danach verläuft der  Alpenhauptkamm in Ostrichtung zum Pizzo dell’Uomo (2.663 m, im Bild unten), von dem er in Nordostrichtung zum Lukmanierpass abfällt und sich wieder mit der Kantonsgrenze Graubünden/Tessin vereinigt.

Lukmanierpass
camptocamp.org/CC BY NC ND 3.0

 

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