Lac du Bourget-Gebiet, Abgrenzung und Flusssystem

Der Lac de Bourget ist der größte natürliche See Frankreichs und liegt im Norden des Departem. Savoje in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Er hat eine Fläche von rund 44,5 km² und ist ca. 18 km lang. Der in Nord-Süd-Richtung ausgerichtete, maximal 3,5 km breite See bildet die Grenze zwischen Alpen- und Juragebirge.

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Seit Menschengedenken war der bis zu 145 m tiefe See noch nie zugefroren. Das westliche Ufer des Sees wird von den südlichsten Ausläufern des Juragebirges, der Chaîne de l’Epine, gebildet. Dieser Hügelzug gipfelt im 1.390 m hohen Dent du Chat und fällt schroff zum See ab. Das östliche Ufer wird vom alpinen Massif des Bauges dominiert. Dieses Massiv gipfelt im Mont Revard (1.537 m, im Bild unten der Blick von dort zum Dent du Chat) und beherbergt den Parc naturel régional du Massif des Bauges.

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Der See liegt in einer 560 km² großen Ebene. Die größten Städte dieser Ebene sind die am südlichen Ostufer liegende Bäderstadt Aix-les-Bains sowie die ca. 10 km südlich des Sees gelegene Hauptstadt (Präfektur) des Département Savoie Chambéry.

Die Gemeinde Le Bourget-du-Lac am Südufer (im Bild unten der Bootshafen) trägt den Namen des Sees. Aufgrund seiner reichen Natur ist der See seit dem 19. Jahrhundert auch ein bedeutendes touristisches Reiseziel. Er wurde damals von zahlreichen bekannten Persönlichkeiten wie George Sand, Alexandre Dumas und Guy de Maupassant besucht.

Florian Pépellin, CC0

Mit einem Wasservolumen von 3,6 km³, was dem jährlichen Trinkwasserverbrauch der privaten Haushalte Frankreichs entspricht, diente der See vor dem Jahr 1982 vorrangig als Hochwasserüberlauf der Rhône. Der vom Nordende des Lac du Bourget ursprünglich natürlich abfließende Canal de Savières (im Bild unten im Vordergrund) wurde und wird somit jahreszeitabhängig in beiden Richtungen durchflossen. Obwohl diese Möglichkeit des Hochwasserschutzes aufgrund diverser Staustufen der Rhône de facto nicht mehr benötigt wird, lässt man den Fluss einmal jährlich bewusst über die Ufer treten. Der Wasserspiegel des Lac du Bourget steigt dabei kurzzeitig um 1 m an.

G. Savart, CC BY-SA 4.0

Das alpine Einzugsgebiet des Lac du Bourget liegt gänzlich in den Préalpes Isère et Savoies und umfasst Teilgebiete der Untergruppen Massif des Bauges und Chartreuse. Es beschränkt sich auf die Talschaften relativ kurzer Bäche, die von den den See umgebenden Bergen zum See abfließen, deren größter der am Südufer einmündende Alpenfluss La Leysse ist, der in der Stadt Chambéry von Südwesten die die Alpen/Jura-Grenze bildende L’Hyères zufließt.

von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze des Lac du Bourget
bis
Chautagne Sümpfe Die rechte Einzugsgebietsgrenze des Lac du Bourget durchläuft in Ostrichtung die Chautagne Sümpfe und steigt zum Hauptkamm der Montagne du Gros Foug an, den sie südlich des Col de Clergon erreicht und dort auf die Einzugsgebietsgrenze des Fier trifft.

Als Lac du Bourget/Fier-Wasserscheide dreht sie dem Hauptkamm folgend in Südrichtung (siehe Ausführungen im Vorkapitel Fier-Gebiet), passiert die Übergänge Col de Sapeney und Col de Cessens, wird danach im Voralpengebiet des Bauges-Massives an zahlreichen namenlosen Übergängen von Bahn- und Straßenverbindungen (darunter der Autobahn A 41 im Abschnitt Chambéry-Annecy) gequert, wobei der Verlauf annähernd dem Departementgrenzverlauf zwischen Savoie und Haute-Savoie entspricht, durchläuft nach dem Col du Goléron und dem Plateau Saint-Offenge das Kerngebiet des Parc naturel régional du masif des Bauges, in dem sie die Übergänge Col de Plainpalais, Col des Prés und Col du Lindar passiert, dabei die Quellgebiete der Leysse in Südostrichtung drehend im Uhrzeigersinn umgeht und damit von der rechten zur linken Einzugsgebietsgrenze des Lac du Bourget wird, und erreicht am Westabhang des Mont Charvet (1.572 m, im Bild unten) jenen Punkt, an dem jenseits des Lac du Bourget-Gebietes das Einzugsgebiet des Fier endet und jenes des direkten Rhône-Zuflusses Isère beginnt und von dort in Südwestrichtung als Lac du Bourget/Isère-Wasserscheide zum Col de Marocaz abfällt.

Col de Marocaz
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