Flussverlauf der Arve und der Rhône bis zur Einmündung der Laire

Die in folgender Verlaufsbeschreibung vergrößert und fett hervorgehobenen Verkehrsübergänge bzw. Passhöhen liegen innerhalb des Einzugsgebietes der Arve.

Der Ursprung der Arve liegt etwas nördlich des Alpenhauptkamms in den Grajischen Alpen an den Südabhängen der Tête de Balme, von wo sie in Südrichtung in die Ortschaft le Tour (1.453 m) hinabstürzt und nach weiteren 2 km die Ortschaft Montroc (1.382 m) erreicht, vor der ihr von links der vom Glacier du Tour kommende Torrent Bisme -, und danach von rechts der die Grajischen Alpen von den Savoyer Voralpen trennende vom Col des Montets (Übergang ins Trientgebiet und ins Walliser Rhônetal) kommende Ruisseau Montets zufließen.

Ccmpg, CC BY-SA 4.0;          Flussverlauf der Arve

Ab dort selbst zum Grenzfluss zwischen den Grajischen Alpen (linkes Ufer) und den zu den Savoyer Voralpen gehörenden Aiguilles Rouges geworden passiert sie das Bergsteigerdorf Argentière (1.200 m), nach dem ihr durch den linksseitig zufließenden Torrent de Lognan (1.244 m) erstmals vom Alpenhauptkamm stammendes Wasser zugeführt wird.

In Südwestrichtung passiert die Arve die Kleinstadt Chamonix (1.000 m, im Bild unten), in deren nördlichen Vororten der Gletscherbach Arveyron de la Mer de Glace von links zufließt (1.041 m) und von deren südlichen Vororten der Mont Blanc Tunnel den Alpenhauptkamm überwindend ins italienische Aostatal führt. Chamonix war 1924 Austragungsort der 1. Olympischen Winterspiele.

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Der Mont Blanc hat für Chamonix auch seine Schattenseiten im wahrsten Sinne des Wortes. Dieses mächtige Bergmassiv, das dort das Arvetal im Osten und Süden begrenzt, bewirkt, dass während der Zeit der tiefstehenden Sonne (Winter) große Teile der Talschaft monatelang im Schatten liegen und von der Sonne nicht erreicht werden. Vielfach wird dies als Grund dafür angesehen, dass der Bezirk Chamonix die höchste Selbstmordrate Frankreichs aufweist.

Bei der Ortschaft Les Houches (950 m) dreht die Arve in Nordwestrichtung und es fließt ihr vor der Ortschaft Servoz von Norden der Torrent Diosaz zu (im Bild unten dessen Wasserfälle), der als Grenze der beiden Untergruppen der Savoyer Voralpen Aiguilles Rouges und Haut Giffre gesehen werden kann.

Christophe Jacquet, CC BY-SA 2.5

Danach durchfließt die Arve in Westrichtung mit starkem Gefälle eine Schlucht, nach der sie den Talkessel von Sallanches erreicht, an dessen Ostrand ihr bei Le Fayet (590 m) von Süden der 23 km lange Torrent Le Bon Nant zufließt, an dem die Wintersportzentren Les-Contamines-Montjoje (1.164 m) und St-Gervais-les-Bains (900 m) liegen, von wo eine Bergstraße in den am gleichnamigen Pass gelegenen Wintersportort Megève führt.

Le Fayet ist als Endstation von 3 Eisenbahnlinien auch Bahnknotenpunkt. Dort endet die Normalspur-Eisenbahnstrecke von Annecy bzw. Anemasse kommend; weiters beginnt hier die über Chamonix und Col des Montets in die Schweiz führende Schmalspurbahn; schließlich ist der Gare de Saint-Gervais-les-Bains-Le Fayet auch Ausgangspunkt der Tramway du Mont Blanc. Diese Zahnradbahn (im Bild unten der Triebwagen Jeanne) führt über eine 12,4 km lange Strecke auf den Gletscher Bionnassay zum 2.372 m hoch gelegenen Gare du Nid d’Aigle, dem höchstgelegenen Bahnhof Frankreichs.

Mathein, CC BY 2.5

Die Strecke wurde im August 1914 eröffnet. Die ursprünglichen Pläne des weiteren Ausbaus bis zum Mont Blanc wurden nach dem 1. Weltkrieg nicht mehr weiter verfolgt.

Mathein, CC BY 2.5; der Triebwagen „Marie“ der Tramway du Mont-Blanc

Weitere 6 km flussabwärts fließt der Arve bei Sallanches von links die die Grajischen Alpen von den Savoyer Voralpen (Borne-Alpen) trennende La Bialle zu (515 m), aus deren Tal (ihrem linken Zufluss Torrent d’Arbon aufwärts folgenf) über den Col de Megève ein Straßenübergang ins Tal des Arly und somit ins Isèregebiet führt.

Flussverlauf der La Bialle
Flussverlauf des Torrent d’Arbon

Ab Sallanches fließt die Arve innerhalb der Préalpes Isère et Savoies deren Untergruppen Haut Giffre (rechtes Ufer) und Borne-Alpen trennend knapp 15 km in Nordrichtung bis zur Kleinstadt Cluses (470 m). Unmittelbar vor Cluses führt in Ostrichtung eine Straße vom Arvetal über den Col de Pierre Carrée nach Flaine (im Bild unten), einem der größten Wintersportzentren Frankreichs.

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In Cluses mündet von rechts der 5,7 km lange Ruisseau de l`Englennaz in die Arve (470 m) und es führt von dort die Hauptverbindungsstraße D 902 in Nordrichtung aus dem Tal der Arve über den Col de Châtillon ins Vallée du Giffre.

Von Süden mündet am Westrand von Cluses ein weiterer Bach namens Foron, nämlich der Le Foron du Reposoir in die Arve. In dieses Seitental führt von Cluses aus eine über Col de Romme und Pas de la Sallettaz führende Passstraße (im Bild unten). Von der Mündung des Le Foron du Reposoir führt die D 4 durch dessen Tal aufwärts und über den Col de la Colombière ins oberste Bornetal und weiter über den Col de Saint-Jean-de-Sixt nach Clusaz ins Fiergebiet. Rund 5 km westlich von Scionzier mündet in Vougy von Norden der Le Giffre in die Arve.

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Der über 46 km lange Le Giffre entspringt in den Préalpes Isère et Savoies nahe der Schweizer Grenze am Mont Ruan auf fast 2.500 m Seehöhe. Sein 440 km² großes Einzugsgebiet umfasst Teilgebiete der Untergruppen Haut-Giffre und Chablais der Savoyer Voralpen.

Flussverlauf des Le Giffre

In Südwestrichtung durchfließt er von beiden Seiten Gletscherbäche aufnehmend vorerst ein kaum bewohntes Hochtal und erreicht schließlich die in einem Talkessel gelegene Ortschaft Sixt-Fer-à-Cheval (765 m, im Bild unten), in der ihm von Süden der 10,6 km lange Giffre des Fonts zufließt, in dessen Tal eine Stichstraße führt, die auf 1.180 m Seehöhe bei einer Schutzhütte endet.

historicair, CC BY-SA 3.0

In der 6 km weiter flussabwärts gelegenen Ortschaft Samoëns mündet von Norden der 7,8 km lange Wildbach Le Clévieux in den Giffre und es führt in Südrichtung eine Straße auf das bei Paraglidern beliebte Plateau des Saix (1.626 m), dem Zentrum des zum Skiressort Le Grand Massif gehörenden Skigebietes Samoëns 1600.

Flussverlauf des Le Clévieux

In der 3 km westlich von Samoëns gelegenen Ortschaft Morillon mündet von Norden der vom Col de Joux Plane (Übergang ins Genferseegebiet) kommende 6,5 km lange Torrent La Valentine in den Giffre, der weitere 4 km weiter flussabwärts die Ortschaft Taninges passiert, bei der von Süden eine vom Col de Châtillon (Übergang nach Cluses ins Arvetal) kommende Straße sein Tal erreicht. Von Norden mündet der 12,7 km lange Foron ein, aus dessen Nebentälern Straßen über den Col des Gets und den Col de l’Encrenaz ins Genferseegebiet führen. Aus dem Forontal führen Straßen über den Col de la Savolièr nach Le Praz de Lys (im Bild unten) und über den Col de la Ramaz in ein benachbartes Seitental, das ebenfalls von einem Bach namens Foron durchflossen wird.

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Nachdem 7 km westlich von Taniges in der Ortschaft Mieussy von Norden der vom Col de la Ramaz kommende 8,4 km lange (westliche) Foron eingemündet ist (580 m), dreht der Giffre bei der Ortschaft Le Pont du Giffre in Südrichtung und es mündet von rechts der 18,3 km lange Le Risse ein (508 m), dessen Tal samt dem untersten Giffretal als Westgrenze des Haut Giffre (zum Chablais) gesehen werden kann und es führen aus diesem Tal über die Übergänge Col de Jambaz und Plateau des Mouilles Straßen ins Genferseegebiet. Das Rissetal ist außerdem über den Col des Plaine Joux mit dem Menogetal -, und über den Col de l’Avernaz und das Plateau La Tour mit dem Tal des Menoge-Nebenflusses Le Foron verbunden.

Flussverlauf des Le Risse

Ab Le Pont du Giffre in Südrichtung fließend erreicht der Le Giffre nach 4 km die am nördlichen Rand des dort schon breiten Arvetales gelegene Ortschaft Marignier (473 m, im Bild unten) und mündet 3 km später bei Vougny in die Arve (460 m).

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Weitere 7 km flussabwärts der Giffremündung erreicht bei der Stadt Bonneville von Süden die für die Untergruppe der Préalpes Isère et Savoies namensgebende 34 km lange Borne die Arve (440 m), durch deren Tal Straßenverbindungen ins Fiergebiet führen, und zwar über den Col de Saint-Jean-de-Sixt nach Clusaz und (durch ein Seitental der Borne) über den Col des Glières nach Thorens-Glières. Vom obersten Bornetal führt über den Col de la Colombière und das Tal des Foron du Reposoir eine Straße nach Cluses ins Arvetal zurück.

Flussverlauf der Borne

Aus dem Tal des unterhalb von Bonneville von links unweit der Ortschaft La Roche-sur-Foron (im Bild unten) in die Arve einmündenden Foron (430 m) führt eine Straße über den Col des Fleuries nach Thorens-Glières ins Fiergebiet.

Sissssou, CC BY-SA 3.0

Durch das unterste Forontal verlaufen die Hauptverkehrsrouten nach Annecy, die am Col d’Evires vom Arvegebiet ins Einzugsgebiet des Fier übertreten.

Flussverlauf des Foron

Die Arve passiert das am rechten Ufer bei der Ortschaft Contamine-sur-Arve gelegene Chateau de Villy (im Bild unten) und die am linken Ufer gelegene Gemeinde Reignier-Ésery, nach der ihr 10 km nordwestlich von La Roche-sur-Foron von Süden neuerlich ein Fluss namens Le Foron zufließt, aus dessen Tal eine Straßen über den Pas de Cheval und den Col Le Parc ins Einzugsgebiet der Les Usses führen.

Sissssou, CC BY-SA 3.0

Weitere 5 km Arve-abwärts mündet in den südlichen Vororten der Grenzstadt Annemasse von links der 12 km lange Torrent Le Viaison ein (407 m), durch dessen Tal Straßenverbindungen über den Sattel von Le Sappey ins Ussesgebiet, und über den Col de la Croisette ins Tal des Drize führen.

Flussverlauf des Le Viaison

Kaum 2 km unterhalb der Viaisonmündung erreicht, – nachdem sie von der Autoroute Blanche (Chamonix-Bellegarde) überquert worden ist -, von rechts die Menoge die Arve (405 m).

Der 30 km lange Chablais-Fluss Menoge entspringt südlich der Scheitelhöhe des Col des Moises (Übergang ins Redontal und somit ins Einzugsgebiet des Genfersees) auf 1.105 m Seehöhe.

© http://www.cc-valleeverte.fr/canton-de-boege/descente-vtt-de-la-menoge-r7i140.html
Flussverlauf der Menoge

Kurz nach ihrem Ursprung münden von Westen der vom Col de Cou (ebenfalls Übergang ins Redongebiet) kommende 6 km lange Ruisseau de Cou -, und von Osten der vom Col des Arces (Übergang ins Dranse- und somit ebenfalls ins Genferseegebiet) kommende Ruisseau des Arces ein.

Flussverlauf des Ruisseau des Arces

Weiter in Südrichtung fließend erreicht die Menoge bei Habère-Poche (950 m) den Talschluss ihres im oberen Abschnitt Vallée Verte (im Bild unten vom Mont Forchat aus gesehen) genannten Tales.

Vaudaux pat, CC BY-SA 3.0

Unterhalb von Habère-Poche mündet in der Ortschaft Recolfou von Osten der vom Col de Terramont (Übergang ins Dranse- bzw. Genferseegebiet) kommende 2,4 km lange Ruisseau des Lavouets ein.

Flussverlauf des Ruisseau des Lavouets

Nachdem bei der auf ihrem linken Talrand gelegenen Ortschaft Habère-Lullin (850 m, im Bild unten) von Osten der 4 km lange Torrent le Nant -, und von Nordwesten der 3,1 km lange Torrent le Bruant zugeflossen sind, mündet bei Villard (806 m) von Osten der 3,2 km lange Ruisseau Le Bévoué ein, aus dessen Tal Straßen in Südostrichtung über den Col des Plaine Joux ins Giffregebiet -, und in Südrichtung über den Col du Perret ins Tal des linken Menoge-Nebenflusses Le Foron führen.

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Die in Südwestrichtung fließende Menoge passiert 3 km flussabwärts von Villard die Ortschaft Boëge, bei der von Norden der vom Col de Saxel (Übergang zum Genfersee) kommende 6,2 km lange Torrent le Brevon zufließt (710 m), und nach weiteren 4 km die am linken oberen Talrand gelegene Ortschaft Saint-André-de-Boëge, bei der eine Straße in Südrichtung das Vallée Verte über den Col de Ludran verlässt.

Flussverlauf des Le Brevon

Die Menoge dreht 5 km flussabwärts von Saint-André-de-Boëge den Vallée Verte genannten Abschnitt ihres Tales verlassend in Westrichtung und passiert nach weiteren 2 km die am Südufer gelegene Ortschaft Fillinges, an deren Westrand bei der Ortschaft Bonne (im Bild unten der Blick von dort ins untere Arvetal) von links der 19 km lange Foron einmündet (500 m), aus dessen Tal Straßen über den Col de l’Avernaz und das Plateau La Tour ins Tal der Risse und somit ins Giffregebiet -. sowie über den Col du Perret und den Col de Ludran ins Vallée Verte führen.

historicair 21:21, CC BY-SA 3.0

Die Menoge erreicht danach die südlichen Vororte der Grenzstadt Annemasse und mündet rund 10 km westlich von Bonne im Gemeindegebiet von Vétraz-Monthoux von rechts in die Arve (405 m).

Die Arve umschmiegt westlich der Menogemündung in einer kleinen Nordausbuchtung den Bergstock der Petit Salève, der das Nordende des 18 km langen Höhenzugs Salève bildet, erreicht, – wieder in Westrichtung fließend und das Stadtgebiet von Annemasse südlich begrenzend -, die Schweizer Grenze, bei der ihr von rechts der 22 km lange Le Foron (Gaillard) zufließt (399 m), durch dessen Tal eine Straße über das Plateau Couty zum Genfersee führt.

Flussverlauf des Le Foron (Gaillard)
© Yann Forget, CC BY-SA 3.0; Die Arve bei der französischen Grenzstadt Anemasse kurz vor dem Grenzübertritt in die Schweiz

Im Stadtgebiet von Genf fließt der Arve über das städtische Kanalsystem noch von links die 19 km lange L`Aire zu, deren Quellgebiete in Frankreich am Genfer „Hausberg“ Mont Salève liegen (im Bild unten) und die kurz vor ihrer Arveeinmündung noch im Gebiet der Gemeinde Carouge (Kanton Genf) den (im Unterlauf verrohrten) von der Westabfahrt des Col de la Croisette kommende 9 km lange Drize aufnimmt.

Flussverlauf des Drize
Benoit Kornmann, CC BY-SA 3.0

Aus dem Tal der L`Aire führen Straßen über den Col des Pitons und den Col du Mont Sion ins Usses-Einzugsgebiet.

Flussverlauf der L’Aire

Schließlich mündet die Arve innerhalb Genfs in die Rhône (371 m).

Die Rhône verlässt nach der Arvemündung das Stadtgebiet Genfs in Südwestrichtung, fließt innerhalb des Kantons Genf rund 15 km bis zur Ortschaft La Plaine, nimmt vor La Plaine von links den Kleinbach L`Eaumorte -, und von rechts den Jurabach l`Allondon auf (360 m), erreicht unmittelbar danach bei Gaillardin (Gemeinde Challex) die französische Grenze und wird auf einer Strecke von 5 km zum Grenzfluss zwischen Frankreich (rechtes Ufer) und der Schweiz.

taigatrommelchen, CC BY-SA 2.0

In diesem Abschnitt wird sie vom Laufwasserkraftwerk Chancy-Pougny aufgestaut (siehe Bild oben) und es mündet der in Frankreich entsprungene, später ein kurzes Stück die Staatsgrenze Schweiz/Frankreich bildende und im untersten Abschnitt über Schweizer Staatsgebiet fließende mit dem letzten linken Arve-Zufluss namensgleiche Bach Laire von Osten in den Stauraum (348 m Oberwasserhöhe).