Colle di Cadibona

459 m, Ligurische Alpen/Ligurischer Apennin, Letimbro/Po

Der Colle di Cadibona (auch: Bochetta di Cadibona und Bocchetta di Altare) ist ein italienischer Pass in der Ligurischen Provinz Savona. Er trennt am Hauptkamm den Ligurischen Apennin im Nordosten von den Ligurischen Alpen im Südwesten und verbindet die Kleinstadt Altare, deren östlicher Stadtrand fast bis zur Scheitelhöhe des Übergangs reicht und deren westliche Randgebiete an der Bormida di Mallare liegen, mit dem Lavanestrotal, durch das die SP 29 (strada provinciale 29 del Colle di Cadibona) und die Eisenbahn führen und die Stadtmitte von Savona nach rund 15 km erreichen. Der Lavanestro mündet am nördlichen Stadtrand von Savona von rechts in den aus dem Ligurischen Apennin kommenden Letimbro, der im Stadtzentrum Savonas (im Bild unten die Ponte Ronano über den Letimbro) ins Meer mündet.

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Der historische Passübergang ist heute kaum mehr benutzbar, da die Ostseite der Scheitelhöhe als Güter- und Wanderweg gestaltet wurde. Die heutige SP 29 überwindet rund 200 m weiter südlich (einspurig mit Ampelregelung) durch die ehemalige Passfestung Tecci (siehe Bild unten) und einen kurzen Tunnel die Scheitelhöhe. Weitere 300 m weiter südlich führt eine Schotterstraße von Altare über einen namenlosen Übergang des Alpenhauptkammes durch die Täler von Quazzola und Trex nach Quiliano, wo sich die beiden Bäche zum Torrente Quiliano vereinigen, der schließlich als Grenzfluss der beiden Hafenstädte Savona und Vado Ligure ins Meer mündet. Von Altare führt die SP 29 entlang der Bormida di Mallare abwärts bis in die Stadt Carcare, wo sich die Bormida di Mallare und die Bormida di Pallare zur Bormida di Spigno vereinigen.

© beniculturali

Der historische Verkehrsweg sowie die heutigen Hochleistungsverkehrswege von Savona in die Zentren der westlichen Poebene um Turin und Cuneo führen jedoch nicht das Tal der Bormida di Spigno in Nordrichtung abwärts weiter durch Apenningebiet, sondern queren von Carcare aus in Westrichtung die beiden folgenden Nachbartäler der Bormida di Millesimo (Talort Millesimo) und des Tanaro (Talort Ceva) und erreichen, – nachdem sie kurz das linke Tanaroufer begleitet haben -, bei Mondovi die Poebene (im Bild unten) und damit das Ende des Alpengebietes.

© colpodipedale

Die Route Ceva-Millesimo-Carcare-Altare-Savona wird von der Lehrmeinung als (teilweise künstlich festgesetzte) Trennlinie zwischen Alpen und Apennin angesehen, zumal die Bormidatäler und das Tanarotal dort relativ seicht sind und somit diese Strecke der bequemste Weg zwischen Poebene und Küste ist.

Idéfix~commonswiki, CC BY-SA 3.0

Folgt die Alpen/Apenninen-Trennlinie zwischen Küste und Passhöhe (im Bild oben der historische Übergang) noch den natürlichen Flussläufen von Letimbro und Lavanestro, so ist der weitere Verlauf der Trennlinie bis Ceva als geometrisch gezogene, die Bormidatäler und das Tanarotal querende, Gerade zu verstehen.

© https://campionaridiparoleeumori.files.wordpress.com/2015/07/alpi-e-appennini.gif

Die erwähnte Seichtheit der Bormidatäler ausnützend bewältigt die Autobahn A 6 diese Strecke durch eine Kette von Tunneln und Talübergängen, wobei (siehe Straßenkarte unten) die Richtung Turin führende Fahrbahn die Hauptkammkette nördlich des Cadibona und der Stadt Altare im Apenninengebiet, und die zur Küste führende Fahrbahn südlich davon im Alpengebiet an jeweils namenlosen Übergängen passiert.

Auch die über Altare führende historische Bahnstrecke ist heute nur mehr Nebenbahn, da die zweigleisige Hauptverkehrsstrecke von Savona aus durch das Letimbrotal nach Cairo (nördliche Nachbarstadt von Carcare) ins Apeninnengebiet führt, wo die vom Lavanestrotal und Altare kommende ursprüngliche Bahnstrecke wieder einmündet.

Wasserscheide  Äußerer Alpenbogen  Innerer Alpenbogen 
Abflüsse  Lavanestro – Letimbro
Quazzola, Trex – Torrente Quiliano 
Bormida di Mallare – Bormida di Spigno – Bormida – Tanaro – Po 
Mündung  Ligurisches Meer  Adriatisches Meer 
von Verlauf des Alpenhauptkamms und der Alpenhauptwasserscheide  bis
Colle di Cadibona  Der Alpenhauptkamm ist nach dem Colle di Cadibona ident mit dem das Valle Bormida di Mallare östlich begrenzenden Hügelzug. Dieser verläuft über den Monte Baraccone (821 m) zum Colle Termin (657 m), wo eine teils über Privatgrund führende Schotterstraße ein Seitental des Bormida Mallare-Tales mit dem Tal des in Spotorno einmündenden Crovetto verbindet. Nach dem Monte Alto (956 m) erreicht der Alpenhauptkamm am Colla di San Giacomo (796 m, im Bild unten), über den eine ebenfalls nur geschotterte Straße vom Talschluss des Bormida Mallare-Tales nach Calice Ligure führt, den Ostrand des Hochplateaus Pian dei Corsi (1.028 m), dessen Colle del doppio bivio genannten Westrand Passstraßen queren.  Pian dei Corsi 
Pampuco, CC BY-SA 4.0